Diebesbande bricht 13 Mercedes auf - Mit der Beute werden vermutlich Unfallfahrzeuge aufgepeppt

Sie kamen wahrscheinlich in der Dunkelheit, sie waren schnell und wussten genau, was sie wollten: Eine Diebesbande brach in der Nacht von Dienstag zu Mittwoch insgesamt 13 Autos auf und baute die Fahrerairbags aus. Möglicherweise arbeiteten die Diebe auf Bestellung.

"Die Täter suchten sich die Autos gezielt aus", sagt der Reinbeker Kripo-Chef Joachim Böhm. Es handelt sich ausschließlich um Wagen der Marke Mercedes Benz. Deren Ersatzteile wie auch die von Audi, BMW und VW seien auf dem Schwarzmarkt sehr beliebt. "Wir gehen davon aus, dass das Diebesgut ins europäische Ausland verkauft wird. In seltenen Fällen taucht es Monate später in deutschen Kfz-Werkstätten wieder auf", weiß der Kripo-Mann.

Die gestohlenen Airbags (neue kosten bis zu 1500 Euro) werden von dubiosen Gebrauchtwagenhändlern gegen gezündete Exemplare in Unfall-Fahrzeugen ausgewechselt, um einen höheren Verkaufspreis zu erzielen. Im Ernstfall geht dies zu Lasten der jeweiligen Autokäufer. Da oft die zugehörige Steuerelektronik fehlt oder beim Diebstahl beschädigt wurde, lösen die gestohlenen Airbags bei einem Unfall nicht mehr aus.

Alle betroffenen Autos waren in ruhig gelegenen Wohnstraßen abgestellt: am Spitzwald, an der Mühlenstraße, am Kiefernbogen und an der Straße Hinter den Tannen. Die Diebe schlugen stets die Fensterscheibe der Beifahrer- oder Fahrertür ein.

Aus einem Mercedes, der in der Straße Am Spitzwald geparkt war, fehlte zudem das Navigationsgerät. Von einem Wagen am Kiefernbogen bauten die Täter zusätzlich beide Außenspiegel ab und nahmen das Navigationsgerät sowie den Tagfahrlichtscheinwerfer mit. Der Gesamtschaden der Diebestour wird von der Polizei auf etwa 20 000 Euro geschätzt.