Nachruf: Violetka Werner ist gestorben

Wenn es darauf ankam, konnte Violetka Werner aufbegehren. Sie schreckte vor Kritik nicht zurück. Jetzt trauern die Gemeinde, ihre Fraktion, die Oststeinbeker Wählergemeinschaft, vor allem aber ihre Freunde und Angehörigen um sie und ihre streitbare Stimme mit dem charakteristisch rollenden "R". Die Gemeindevertreterin und zweite stellvertretende Bürgervorsteherin (69) ist am 20. April nach schwerer Krankheit gestorben.

"Wir haben ihr bis zuletzt alle Türen offen gehalten", erzählt Rudi Hametner, Fraktionschef ihrer OWG. "Wir haben gehofft, dass sie die Krankheit besiegt. Sie war ein so engagierter und positiver Mensch." Er schätzte sie sehr: "Sie hatte ihren eigenen Kopf, aber solche Menschen muss es in der Politik geben."

Violetka Werner, "Violetta", wie sie sich gern nennen ließ, hatte 1969 die Liebe nach Deutschland geführt: Sie hatte ihren Rolf geheiratet, den sie an Bulgariens Sonnenstrand kennengelernt hatte. Deutsch lernte sie erst nach der Übersiedlung, um wieder als Radio- und Fernmeldetechnikerin zu arbeiten.

Engagiert trat Werner seit 2003 als Politikerin unter anderem für seniorengerechtes Wohnen wie auch für ein ausreichendes Angebot an Kita- und Hortplätzen ein. Mit Kritik hielt sie nicht hinterm Berg. Im Gegenteil, sie sprach offen aus, was sie störte. Sie war es auch, die im November 2013 die Debatte um die damalige Bürgermeisterin Martina Denecke anstieß - nicht ohne ein Versöhnungsangebot. Doch das schlug die Verwaltungschefin aus, der Streit zwischen ihr und der Politik mündete schließlich in Deneckes Abwahl.

Violetka Werners Angehörige möchten in aller Stille Abschied von ihr nehmen.