Kuschmierz: Firma in der vierten Generation erfolgreich

Günther Kuschmierz ist ein Mann der Tat. Rumsitzen und Nichtstun, das ist nicht sein Ding. Dabei hätte es sich der 84-Jährige längst verdient. Doch stattdessen macht er sich jeden Tag auf den Weg in seine nur wenige Meter von seinem Haus in Havighorst entfernte "Firmengruppe Kuschmierz". Zu der gehören die vier Firmen Betonwerke Kuschmierz, der Norddeutsche Kanalguss-Großhandel Kuschmierz, das Beton- und Baustoffe-Werk Kuschmierz sowie der Großhandel und die Fertigung von Steinskulpturen.

"Arbeit macht mir große Freude", sagt Kuschmierz. Insbesondere, wenn sie solche Früchte trägt: Seit 60 Jahren existiert das Unternehmen Kuschmierz bereits, ernährt die vierte Generation und sichert 80 Mitarbeitern die Existenz.

Angefangen hat alles 1953 mit einer Ziegelei, die Hermann Sick, der Schwiegervater von Günther Kuschmierz, gekauft hat. Sick erkannte bald, dass in seinem Schwiegersohn ein guter Geschäftsmann steckt. Drei Jahre später übertrug er dem gerade 24-Jährigen die Verantwortung, dem zu dem Zeitpunkt bereits die Ziegeleien in Schwarzenbek und Lohbrügge gehörten.

Doch die Zeit der Ziegel war begrenzt. Kuschmierz erkannte das rechtzeitig und baute in den 1960er-Jahren ein erstes Betonwerk, für den Baustoff der Zukunft. In den 1980er-Jahren stellte er seine Produktion auf hochmoderne Maschinen um und erhöhte damit seine Produktpalette sowie die Stückzahl. "Produzierten wir vor 40 Jahren noch 20 bis 30 Meterrohre pro Tag, sind es heute zwischen 600 und 800 täglich." Bis zu 250 Tonnen Beton werden hier pro Tag verarbeitet. "Es könnten noch viel mehr sein", sagt Olaf Kuschmierz, der jüngste Sohn des Senior-Chefs, der die Firma mal ganz übernehmen soll. Gern würden sie noch zwei Fertigungshallen bauen und weitere 30 bis 40 Arbeitskräfte einstellen, dürfen es laut Bebauungsplan aber nicht.

Zu den Kunden der Kuschmierzgruppe zählen vor allem Baustoffhändler und Tiefbauer in ganz Norddeutschland. "Unser großer Vorteil gegenüber Mitbewerbern ist, dass wir eine große Produktpalette haben und alles immer vorrätig ist. Unsere Kunden müssen also nicht lange warten", sagt der 84-Jährige. Platz genug ist auf dem 35 Hektar großen Gelände an der Ziegeleistraße. Beruhigend für den erfahrenen Baustoffhändler ist, dass seine Firma auch in Zukunft gut aufgestellt ist. Zwei seiner drei Söhne, Jürgen und Olaf Kuschmierz, arbeiten bereits im Unternehmen, genauso wie seine Enkel Yvonne und Maik. Doch bevor letztere Verantwortung übernehmen dürfen, müssen sie sich erst bewähren. Yvonne im Büro als Kauffrau, Maik als Industriemechaniker und Maschinen- und Anlagenführer. Die erste Bewährungsprobe hat der 22-Jährige bestanden: Er schloss seine Ausbildung als Maschinen- und Anlagenführer jetzt als Jahrgangsbester in Schleswig-Holstein ab.

Doch noch denkt der Seniorchef nicht ans Aufhören. "Solange die Gesundheit mitmacht, gibt es für mich kein größeres Glück, als zu arbeiten." Und wenn er nicht in seiner Firma ist, sitzt er am liebsten in seinem Garten unter einer großen Eiche und denkt darüber nach, wie er sein Unternehmen voranbringt.