Glinde (hof). Kaum standen gestern die ersten Fahrräder auf dem Marktplatz vor dem Bürgerhaus, wurden sie von fachkundigem Publikum begutachtet.

Auch Julian und sein Vater Christopher Rzadki gehörten zu den Interessierten, die sich die öffentliche Fundsachenversteigerung der Stadt Glinde nicht entgehen lassen wollten. Der sechsjährige Knirps braucht ein neues Fahrrad, weil das alte zu klein geworden ist. Und tatsächlich: Da stand ein rot-gelb angestrichenes Kinderrad in der passenden Größe, das für 13 Euro angeboten wurde. Martina Reuter war von ihrem Sohn geschickt worden, der ebenfalls ein Fahrrad sucht. "Ausgeben will er bis etwa 40 Euro", so die 58-Jährige.

Monika Westphal hingegen möchte eigentlich nicht, dass sich ihre Tochter ein Fahrrad ersteigert. Doch die 14-jährige Anabel träumt von einem neuen Rad - in hellblau oder babyrosa mit dicken Ballonreifen.

16 Fahrräder, zwei Handtaschen, ein Tennisschläger, eine Sporttasche, Kinderbettwäsche, eine Kamera und ein paar wenige Schmuckstücke - insgesamt 30 Teile - standen zur Auswahl. Bei manchen musste sich Amtsleiter Bernd Mahns, der als Auktionator den Hammer schwang, mächtig ins Zeug legen. So wollte keiner die beiden Taschen haben, die schließlich für einen Euro verkauft wurden. Auch ein Tennisschläger, angesetzt bei 10 Euro, fand erst bei 3 Euro einen neuen Besitzer. Bei den Rädern lief es etwas besser. "Aber das Rekordergebnis vom letzten Jahr, da haben wir 1086 Euro eingenommen, erreichen wir diesmal nicht", so Mahns.