Glinde (unb). Der Hund muss raus, aber Herrchen ist krank. Die Kita streikt, aber die Mutter kann auf keinen Fall Urlaub nehmen. In Notfällen wie diesen weiß jetzt Ursel Blumroth Rat.

Mit den Freiwilligen der jüngst ins Leben gerufenen Initiative "Nachbarschaftshilfe Glinde" will sie unkomplizierte und schnelle Hilfe anbieten - eine Runde mit dem Hund Gassi gehen oder eben ein paar Stunden das Kind beaufsichtigen, bis die Mutter zurück ist.

"So etwas wie Nachbarschaftshilfe gibt es in Glinde noch nicht", sagt Blumroth. Die Idee dazu kam ihr nach einer Veranstaltung des Seniorenbeirats, auf der viele auf diese Lücke hinwiesen.

Erfreulich ist, dass die Initiatorin mittlerweile sieben Mitstreiter hat - sechs weitere Frauen und einen Mann. Ebenso freut sich die engagierte Glinderin, dass der erste finanzielle Grundstock gelegt ist: Das Reinbeker Spendenparlament hat am Montagabend einen Zuschuss von 300 Euro bewilligt. Zudem ist Blumroth derzeit dabei, ein Büro zu organisieren, das die Anrufe der Hilfesuchenden entgegennimmt und weiterleitet. Wenn das gefunden ist, "wollen wir in die Vollen starten", so Blumroth.

Wer so lange nicht warten möchte und schon vorher Hilfe braucht, hat diesen Sonnabend, 12. April, Gelegenheit, an die Initiative heranzutreten. Von 9 bis 13 Uhr sind deren Mitstreiter mit einem Stand in der Marktpassage präsent. An dem werden zwei Listen ausliegen: Auf der einen können sich diejenigen eintragen, die Hilfe benötigen. Beispielsweise zeitlich begrenzte Hilfe im Haushalt oder beim Einkauf, eine Mitfahrgelegenheit zu einer Veranstaltung oder einfach mal einen Menschen zum Reden. Auf der anderen Liste können sich Personen eintragen, die gern Hilfe anbieten und anderen unter die Arme greifen möchten. Viel mehr als etwas Zeit muss man für diese ehrenamtliche Tätigkeit eigentlich nicht mitbringen.

Wer es Sonnabend nicht zum Stand schafft, kann sich auch telefonisch bei Ursel Blumroth melden unter der Telefonnummer (040) 710 44 78.