Mitten im Leben: Tanztee, Nachbarschaftshilfe und Verbesserungen im Nahverkehr gewünscht

Die Organisatorinnen hatten mit ihrem Workshop für Senioren "Mitten im Leben - alt werden nur die anderen" den richtigen Nerv getroffen. Etwa 130 Glinder ab 60 Jahren besuchten die beiden Termine und skizzierten ihre Wünsche und Ideen auf den papiernen Tischdecken.

Jetzt stellte Silke Löbbers, Hausherrin im Gutshaus, stolz die Dokumentation des Workshops und die daraus hervorgegangenen Ergebnisse vor. Die Themen, die den älteren Glindern auf den Nägeln brennen, seien Mobilität, Bildungsangebote und der Mangel an bezahlbaren Wohnungen. "Wichtig ist uns, dass die Teilnehmer erfahren, dass ihre Ideen nicht im Sande verlaufen", erklärt Löbbers. Sie hat die Ideen von den Tischtüchern sortiert, auf Papier gebracht und die Ergebnisse ins Internet gestellt ( www.gutshaus-glinde.de ) . Gemeinsam mit Ingeborg Harringer und Ursel Blumroth (beide Seniorenbeirat), Margret Semmelhack (evangelische Kirchengemeinde) und Dagmar Grünwoldt (Awo) hatte sie den Workshop organisiert. "Es haben sich zwei Arbeitsgruppen gebildet und der Seniorenbeirat hat sich der Verkehrsthematik angenommen", berichtet sie. Für die Teilnehmerinnen planen die Frauen noch eine Nachlese im Herbst.

Ursel Blumroth hat sich mit der Glinderin Dagmar Coordts zusammengetan, um die Nachbarschaftshilfe auf die Beine zu stellen. Mittlerweile konnten sie noch acht Helfer hinzugewinnen und sind gestartet. Schnelle unbürokratische Hilfe, etwa bei eiligen Besorgungen, oder kurzfristig im Notfall auf das Kind oder den Hund aufpassen - das ist ihr Metier. Sie sind unter Telefon (040) 710 44 78 zu erreichen.

Gisela Klemann-Dannecker hat mit drei weiteren Aktiven eine Arbeitsgruppe Bildung/Kultur ins Leben gerufen. Sie sind dabei, einen Fragebogen zu entwickeln, um die präzisen Bedarfe in Glinde zu erforschen. "Viele Wünsche waren etwas unspezifisch", erläutert sie. "Zum Beispiel Computerschulungen, Wandergruppen, Kochtreffs oder Gesprächsgruppen. Da fragt man sich schon: Was für Gespräche? Dürfen die Angebote etwas kosten und wie viel?" Wenn der Fragebogen fertig ist, wollen die Mitglieder der Gruppe ihn beim Seniorenfrühstück und bei den Treffen der Sozialverbände verteilen. "Wir können noch nichts versprechen. Aber sollte sich ein Bedarf abzeichnen, wollen wir versuchen, einen Träger für die Angebote zu finden.", so Klemann-Dannecker.

Der Seniorenbeirat setzt sich jetzt vor allem für einen weiteren Halt des Linienbusses 137 an der Mühlenstraße ein. Der Antrag steht in der nächsten Sitzung des Glinder Bauausschusses am Donnerstag 10. April, ab 19 Uhr im Bürgerhaus auf der Tagesordnung. "Ich bin zwar nicht mehr lange im Amt, aber ich bereite schon die Übergabe an meine Nachfolger vor", sagte Ursula Blumroth. Die Verkehrsthemen seien beim Seniorenbeirat richtig angesiedelt, weil er Antragsrecht in den politischen Ausschüssen habe. Nachbarschaftshilfe aber lässt sie sich nicht nehmen.