Oststeinbek Politiker beschließen zwar Bauweise, aber keinen Bau - Mietwohnungen erneut im Gespräch

23 Flüchtlinge leben in Oststeinbek. Noch kommen sie in Pensionen oder Wohnungen unter. Alle zwei Monate werden der Gemeinde jedoch drei weitere Flüchtlinge zugewiesen. Eilig hat es Oststeinbek mit dem Bau eines "Asylbewerberheimes" offenbar dennoch nicht.

Zwar betonte Bürgermeister Jürgen Hettwer bei der Gemeindevertretung am Montag, er benötige dringend ein Zeichen vonseiten der Politik, ob er das gemeindeeigene Grundstück an der Brückenstraße 1-3 als Standort im Blick behalten solle. Zunächst brach aber erneut eine Diskussion darüber aus, ob ein Neubau überhaupt notwendig ist. Denn wie Hettwer auf der letzten Sitzung des Hauptausschusses mitgeteilt hatte, befindet er sich in Gesprächen mit einem privaten Eigentümer. Der hatte angeboten, seine Immobilie an die Stadt zu vermieten. "Sollten wir einen Mietvertrag mit ihm abschließen, könnten dort zwölf Flüchtlinge unterkommen", so Hettwer.

"Vielleicht entspannt sich die Lage, und ein Neubau wird nicht notwendig", erklärte daraufhin CDU-Gemeindevertreter Hartmut Brand. Er rechne nicht damit, dass die Zahl der Flüchtlinge die Kapazitäten der Gemeinde sprenge.

Bis zu 470 000 Euro würde ein Neubau an der Brückenstraße kosten, das haben erste Berechnungen ergeben. "Fast eine halbe Million Euro ist zu viel Geld", befand Brand. Der SPD-Fraktionsvorsitzende Christian Höft hielt dagegen. "Unser Ziel muss es sein, die Flüchtlinge aus den Pensionen rauszubekommen." Zum einen sei diese Unterbringung deutlich zu teuer und zum anderen hätten auch die Betreiber betont, dass das für sie keine Dauerlösung sei. "Wenn wir uns jetzt nicht entscheiden zu bauen, dann ist wieder Winter - und alles verschiebt sich nach hinten", warnte Höft.

Einigen darüber, ob an der Brückenstraße gebaut werden soll, konnten sich die Gemeindevertreter nicht. Einen Vorbeschluss über die Bauweise - sollte es denn zum Bau kommen - haben sie aber gefasst. Zur Debatte stand einerseits ein Modulbau, der aus flexiblen Containern besteht und auf 230 Quadratmetern Platz für 12 Flüchtlinge bieten würde. Die zweite Variante wäre ein festes Gebäude - entweder aus Holz oder Porenbeton - mit 183 Quadratmetern. Obwohl letzteres kleiner wäre, böte es durch eine individuelle Gestaltung Raum für 16 Flüchtlinge.

Bürgervorsteher Hendrik Maier (CDU) plädierte für die Modulbauweise. "Da könnten wir je nach Bedarf problemlos an- oder abbauen." Mit Gesamtkosten von 423 610 Euro ist die Variante zwar um 40 000 Euro günstiger als ein festes Gebäude, dafür beträgt die Lebensdauer einer solchen Anschaffung nur zehn bis 15 Jahre. "Wir sollten nicht so viel Geld investieren, um später keinen Nutzen davon zu haben", sagte Günter Nörenberg von der Oststeinbeker Wählergemeinschaft (OWG). Dieses Argument überzeugte die Gemeindevertreter. Die Mehrheit stimmte für das Haus aus Porenbeton.

Ob tatsächlich gebaut wird, blieb jedoch offen. Zunächst soll geklärt werden, ob die Gemeinde, wie von Hettwer in Aussicht gestellt, eine Immobilie anmieten kann. Dies entscheidet sich Ende der Woche.