Einmündung: Halteverbotsschild abmontiert - jetzt soll Polizei Knöllchen verteilen

Ein vermeintlich kleines Problem treibt derzeit die Oststeinbeker Politiker um: Ein Verkehrsschild. Genauer gesagt: ein abgebautes Halteverbotsschild. Schauplatz ist die Einmündung vom Barsbütteler Weg in den Postweg.

"Seit dort kein Halteverbotsschild mehr steht, parken viele ihre Autos direkt vor der Einmündung", beklagt CDU-Gemeindevertreter Jürgen Schweizer. "Wenn man aus dem Postweg rechts in den Barsbütteler Weg abbiegen will, kommt man in den Gegenverkehr, ohne vorher zu wissen, ob von dort ein Auto kommt. Da fehlt einem einfach komplett der Überblick", findet Schweizer und warnt: "An der Einmündung sind Unfälle vorprogrammiert." Insbesondere, weil die Autofahrer durch den Barsbütteler Weg brettern würden, sei die Situation so nicht tragbar. Schweizer hatte das Problem deshalb in der vergangenen Sitzung des Kulturausschusses angemerkt - und sogleich eine Unterstützerin gefunden. Auch Sabine Huß-Reichelt von der SPD fuhr schon manch gefährliches Manöver, seit das Halteverbotsschild am Postweg fehlt.

Nun stellt sich die Frage: Wo ist das Halteverbotsschild hin? Bürgermeister Jürgen Hettwer kann helfen. "Die Verkehrsaufsicht hat unser Ordnungsamt darauf hingewiesen, dass an Einmündungen gar keine Halteverbotschilder erlaubt sind. Also mussten wir es im November abbauen." Laut Straßenverkehrsordnung (StVO) ist das Halten an "engen und an unübersichtlichen Straßenstellen" und das Parken "vor und hinter Kreuzungen und Einmündungen bis zu je fünf Meter von den Schnittpunkten der Fahrbahnkanten" unzulässig. Das Halteverbotsschild war am Postweg somit überflüssig - Halten und Parken ist dort auch ohne Schild verboten. "Die Autofahrer kümmert das aber offenbar wenig", kritisiert Gemeindevertreter Schweizer.

Laut Hettwer prüft die Verkehrsaufsicht regelmäßig die Tempo-30-Zonen, um die viel kritisierte Flut an Verkehrsschildern einzudämmen. "Das ist ja auch löblich", sagt Hettwer. "Aber am Postweg brauchen wir eine bessere Lösung." Man werde die Polizei nun bitten, dort hin und wieder ein berechtigtes Knöllchen zu verteilen - zur Abschreckung.