Kunstrasenplatz: TSV plant Sticker-Album mit seinen Kickern - Verein hofft auf 2000 Euro Erlös

Seit April sammelt der TSV eifrig Spenden für den ersehnten Kunstrasenplatz. Durch eine Patenschaftsaktion für einzelne Rasenstücke sind bereits 30 000 Euro zusammengekommen. "Das ist eine Superresonanz", sagt Frank Gabbert, Leiter der Fußballabteilung. 658 000 Euro soll das gute Stück, das den 40 Jahre alten Grandplatz ersetzen soll, kosten. "Momentan müssen wir die Kinder oft nach Haus schicken", erzählt Gabbert. "Bei schlechtem Wetter steht der Platz unter Wasser."

108 000 Euro will der Verein noch aus Spenden und Beiträgen finanzieren. Deshalb haben die Mitglieder sich einige Aktionen einfallen lassen. Zurzeit gehen an die Eltern aller Fußball-Mitglieder unter 18 Jahren Briefe heraus, in denen der Verein um ihr Einverständnis bittet. Alle vom Knirps bis zum Senior sollen für ein Stickeralbum à la Panini fotografiert werden können. "Die Kinder sind schon ganz heiß darauf, sich wie ihre Bundesliga-Idole im Album zu sehen und fragen: 'Wann geht's endlich los?'", erzählt Gabbert. Doch das Ganze braucht noch etwas Vorlauf.

Die Idee hatte der TSV-Spieler Mattias Schröder, der ein solches Sticker-Album beim Hamburger Verein SC Sternschanze entdeckt hatte. Der Vorstand der Fußballer war gleich Feuer und Flamme. "Eine tolle Idee", schwärmt auch Gabbert. Geplant ist als Einleitung im Album eine Geschichte der Glinder Sportplätze. Gabbert selbst erinnert sich noch an den "Alten Sportplatz" an der Ecke Mühlenstraße/Möllner Landstraße, auf dem heute das Mühlencenter steht. "Der war etwa bis 1970 in Betrieb", weiß Gabbert. "Dann wurde unser heutiger Grandplatz nach damals neuestem Standard errichtet. Heute ist die Drainage hin und alle Vereine rundherum haben mittlerweile Kunstrasenplätze, die ganzjährig bespielbar sind. Das ist eine Wettbewerbsverzerrung."

In den Monaten Mai und Juni sollen alle für die Aufkleber fotografiert werden: Porträts aller 400 Mitglieder der Fußballabteilung - die Spieler, darunter 240 Kinder und Jugendliche, aber auch Übungsleiter und Trainer sowie alle Mannschaften. "Wir brauchen 300, die mitmachen und 100 verkaufte Alben", erklärt der Abteilungsleiter. "Aber wir rechnen mit einer guten Quote." Das Album soll fünf Euro kosten, zehn Sammelbilder 1,30 Euro. Die Verkaufsstellen stehen allerdings noch nicht fest.

Für den Verkaufsstart des Heftes, vermutlich im August, will der TSV den Tag des "Projektes Kunstrasenplatz" ausrufen. Für diesen Tag organisiert der TSV außerdem einen Fußball-Basar und ein Promi-Spiel - alles zugunsten des Kunstrasenplatzes. Prominente Namen kann Gabbert allerdings noch nicht nennen. "Tauschbörsen wollen wir selbstverständlich auch ausrichten", sagt er.

Um Spenden einzusammeln, wollen die Kicker außerdem einen Sponsorenlauf für alle TSV-Mitglieder sowie fünf Fußballturniere ausrichten. Den Auftakt macht der Weinel-Immobilien-Hallencup am Sonnabend, 15. Februar. Zuschauer sind von 10 bis etwa 16 Uhr in der Halle des Schulzentrums, Oher Weg 24, willkommen. Außerdem will die Fußballsparte ihre Beiträge ab 1. April um einen Euro erhöhen, um etwas beizusteuern. Darüber stimmen die Mitglieder aber im März noch ab. Auch die Patenaktion für den neuen Rasen läuft weiter (siehe www.kunstrasenplatz.tsv-glinde.de im Internet). Von 1020 Rasenstücken sind bisher 590 gegen eine Spende von mindestens 30 Euro vergeben. Etwa 22 000 Euro versucht der TSV pro Jahr aus den Beiträgen beizusteuern.

Die Stadt Glinde beteiligt sich mit 200 000 Euro und gewährt dem TSV außerdem ein Darlehen über 200 000 Euro. Der Landessportverband will 2015 einen Zuschuss von 40 000 Euro bereitstellen. Den Rest will der Verein nun aus Spenden aufbringen.