Glinde (hann). Die Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie (IG BCE) erhöht den Druck auf die Arbeitgeber.

Gestern schickte die Gewerkschaft bereits in den frühen Morgenstunden zum Schichtwechsel gegen 4.30 Uhr ihr rotes "Tarif-Mobil" vor die Werktore des Bremsbelagherstellers Honeywell in Glinde, um die rund 950 Mitarbeiter über die aktuellen Tarifverhandlungen zu informieren. Denn die Chemiebeschäftigten fordern 5,5 Prozent mehr Gehalt und eine Anhebung der Ausbildungsvergütung um 60 Euro. Die Tarifverhandlungen für die rund 550 000 Beschäftigten in der chemischen Industrie sind am vergangenen Mittwoch in Darmstadt ohne Ergebnis geblieben. Die Arbeitgeber hatten kein Angebot vorgelegt.

Die Honeywell-Beschäftigten beteiligten sich an der Aktion "Schwer für mehr" und bestiegen symbolisch eine Waage - um ihr Gewicht deutlich zu machen. Deutschlandweit kamen bei der Aktion bislang nach Angaben der IG BCE etwa 1,5 Millionen Kilogramm zusammen.

Auch in der Vergangenheit hat die Belegschaft des Glinder Betriebs ihre Interessen nachhaltig vertreten. Zuletzt wurde im Jahr 2013 bei einer Auseinandersetzung um verschlechterte Arbeitszeitmodelle für Schichtarbeiter im und vor dem Werk demonstriert. Die Tarifverhandlungen sollen am 4. und 5. Februar in Hannover fortgesetzt werden.