Alte Wache: Baubeginn für 54 altengerechte Wohnungen

Es ist das letzte große Filetstück im Neubaugebiet Alte Wache. Und schon in wenigen Wochen sollen in der Mitte Glindes wieder Bauarbeiten zu hören und sehen sein. Denn Ende Januar, Anfang Februar will das Wohnungsunternehmen Semmelhaack auf dem Gelände der einstigen Gärtnerei Diesing zwischen der historischen Reetdachsiedlung am Oher Weg und dem Aldi-Supermarkt mit dem Bau von 54 altengerechten Wohnungen beginnen. Und Anfang April rechnet die Senectus GmbH mit dem Start der Bauarbeiten für das Service-Wohnprojekt "Haus Glinn", 37 Eigentumswohnungen sollen entstehen. Kervita will mit dem Bau eines Pflegeheims mit 120 Plätzen kurz darauf nachziehen.

"Der Baustart hat sich etwas verzögert, aber Ende des Monats, spätestens Anfang Februar soll dann losgehen", sagt Hartmut Thede, Sprecher des Wohnungsunternehmens Semmelhaack. Die Nachfrage nach barrierefreiem Wohnraum in Glinde sei groß. "Wir haben immer wieder Anfragen und führen bis zum Vertriebsstart bereits Wartelisten, aber es sind auch noch Wohnungen zu haben", sagt Thede. 30 Prozent der Wohnungen werden von der Investitionsbank des Landes Schleswig-Holstein öffentlich gefördert, die übrigen Wohnungen werden frei finanziert erstellt. Die Mieten werden daher zwischen 5,50 Euro pro Quadratmeter (gefördert) und etwa 10 Euro pro Quadratmeter (frei finanziert) liegen.

Auch die teureren Eigentumswohnungen des Wohnungsunternehmens Senectus sind laut Geschäftsführer Gunnar Behrens stark nachgefragt: "70 Prozent der Objekte sind bereits über die Sparkasse Holstein veräußert worden." Baustart soll Anfang April sein. "Die Ausschreibungen sind gelaufen, jetzt läuft die Vergabe der Gewerke. Wir gehen davon aus, dass wir die Bauarbeiten Anfang 2015 abgeschlossen haben", so Behrens. Rund 18 Millionen Euro investieren Senectus und die Hamburger Unternehmensgruppe Kervita in den Seniorenwohnpark an der Möllner Landstraße.

"Mit den unterschiedlichen Wohnangeboten sind wir in Glinde gut aufgestellt. Es entsteht eine gute Mischung aus Alten- und Pflegeheim, Eigentumswohnungen und preiswerten Mietwohnungen. Wir schaffen für die älteren Menschen damit vor Ort Alternativen und verdrängen sie nicht", blickt Bürgermeister Rainhard Zug wohlwollend auf die drei Wohnprojekte im Zentrum.

Ingeborg Harringer, Vorsitzende des Seniorenbeirats: "Es wird auch dringend Zeit, dass wir mehr seniorengerechte Wohnungen, vor allem aber auch ein weiteres Pflegeheim bekommen. Das Pflegeheim Togohof platzt aus allen Nähten. Die Nachfrage in Glinde ist hoch und das wird sich auch in Zukunft nicht ändern, im Gegenteil."

Besonders dringlich sei aber der Bau von kostengünstigen Mietwohnungen, die Semmelhaack plant. "Die Seniorenwohnanlage mit Eigentumswohnungen kann sich nicht jeder leisten. Deswegen ist es wichtig, dass auch im niedrigen Preissegment Wohnraum für Senioren geschaffen wird."