Thorsten Klimmeck ist der neue Schornsteinfeger im Bezirk Glinde/Oststeinbek

"Die Menschen lassen sich wirklich manchmal die verrücktesten Sachen einfallen", sagt der Mann in Schwarz, lacht aus vollem Herzen und geht pfeifend die Glinder Straße An der Au entlang. Gerade erst ist ihm eine Kundin einfach so um den Hals gefallen. "Um den Jahreswechsel und natürlich an einem Freitag, der 13., kommt das immer wieder vor - das ist ganz normal für mich. Da werde ich auch schon mal ganz spontan geküsst", sagt er schmunzelnd und schultert die schwere Metallkugel am Hanfseil - sein Kehrgerät. Thorsten Klimmeck ist neuer Schornsteinfeger im Bezirk Glinde, Oststeinbek und Havighorst, den er zum 1. Oktober übernommen hat.

"Den Beruf würde ich jederzeit wieder ergreifen. Ich habe mit Menschen zu tun und bin viel an der frischen Luft", sagt der geborene Hamburger, der mit 17 Jahren 1987 seine Schornsteinfegerlaufbahn mit einer Lehre in Oststeinbek begann. Hier lebt er auch seit sechs Jahren mit seiner Lebensgefährtin und seinen beiden Kindern.

Trotz der massiven Veränderungen, die das EU-Recht Anfang 2013 mit sich brachte - Schornsteinfeger sind seit Januar keine Monopolisten mehr und Hauseigentümer haben das Recht, ihren Schornsteinfeger frei zu wählen - ist er mit seinem Beruf noch immer rundum zufrieden. 2800 Liegenschaften zählt er in Glinde, Oststeinbek und Havighorst zu seinen Kunden. "Das neue Gesetz hat natürlich mehr Wettbewerb gebracht. Aber Werbung muss man dennoch kaum machen. Die Kunden kommen eigentlich von selbst", sagt Klimmeck. Als bevollmächtigtem Bezirksschornsteinfeger obliegt es ihm, trotz der Liberalisierung, regelmäßig die Feuerstättenschau zu übernehmen und den Feuerstättenbescheid zu erstellen.

Da Klimmeck, der 1996 seinen Meister machte, 2003 zusätzlich noch eine Fortbildung zum Gebäudeenergieberater absolvierte, kann er zudem Gebäudethermografie und Energieberatungen anbieten. Dabei trägt er dann allerdings seltener die klassische Montur des Schornsteinfegers - nur den Zylinder, den hat er immer dabei. "Den tragen wir in der Branche immer, er ist schließlich das traditionelle Symbol als Glücksbringer."

Zufriedenheit scheint sein Job schon von Berufs wegen mit sich zu bringen. "So richtig Pech hatte ich zum Glück noch nie - ich hoffe, das bleibt auch so. Aber einen Sechser im Lotto gab es für mich auch noch nicht, obwohl ich meinen Zylinder ja fast jeden Tag anfasse."