Markus Baltensperger sammelt Hüte - nur ein Stetson fehlt dem Musiker noch

Schrill mit glitzernden Pailletten, im knalligen Blau, Grau mit dezentem Nadelstreifen oder zeitlos elegant - die Hüte von Markus Baltensperger sind genauso facettenreich wie der gebürtige Südbadener selbst. Seit sieben Jahren ist der Musiker, Songwriter und Musikproduzent in Oststeinbek zu Hause. Und wenn sich der 43-Jährige zum Konzert aufmacht, braucht er stets etwas Platz in der Künstlergarderobe: Neben zwei bis fünf Gitarren reisen pro Auftritt nämlich mindestens zehn Hüte mit.

Welche der vielen Kopfbedeckungen es aus den großen Hutschachteln auf die Bühne schaffen wird, weiß Baltensperger vorher nie genau. Das entscheidet der Musiker immer ganz spontan vor dem Auftritt. Das Gefühl steht dabei vor der Optik. Denn für Baltensperger hat jeder Hut eine eigene Geschichte - mit vielen seiner Sammlerhüte verbindet er eine bestimmte Erinnerung. Den ersten Hut etwa, einen Lederhut, hat Baltensperger für ein paar Lire am Lago Maggiore gekauft. "Das war 1988 und den Hut habe ich immer noch", sagt der Künstler begeistert.

Richtig gut "behütet" ist der Oststeinbeker aber erst seit vier Jahren. "Mein Saxofonist Leandro Saint-Hill hatte immer Dreadlocks. Kurz vor einem Gig in Luzern hat er sich die Haare abgeschnitten und gesagt, dass er jetzt wohl nur noch mit Hut auf die Bühne kann. Da habe ich mitgezogen", erinnert sich der 43-Jährige. Seitdem ist der Musiker immer auf der Suche nach einer schönen Kopfbedeckung. "69 Hüte habe ich inzwischen gekauft. Ich besitze aber nur noch 26", weiß der Oststeinbeker. "Einer ist mir mal auf einem Kreuzfahrtschiff ins Mittelmeer geflogen. Oft wird mir auch ein Hut von einer Lady vom Kopf geklaut. Freunde oder Fans schenken mir eigentlich gar keine Hüte, das wäre aber verbesserungsfähig", grinst Baltensperger vielsagend.

Viele seiner Hüte seien mit der Zeit einfach nicht mehr sonderlich ansehnlich. "Dann trenne ich mich von ihnen. Schade finde ich eigentlich nur, dass die Hutmode in den letzten zwei Jahren überall gleich ist. Es ist egal ob man in einem Touristenladen in Lissabon, oder Amsterdam ist. Es gibt überall fast nur noch Hüte mit einer sehr schmalen Krempe. Ich hoffe, der Trend ändert sich bald", erzählt der Musiker. "Träumen tue ich von einem Stetson", berichtet der Künstler. Dieser solle jedoch weniger konservativ-texanisch sein, womit die Hutmarke oft in Verbindung gebracht wird, "sondern eher etwas Modernes haben", sagt Markus Baltensperger.

"Ein richtiges Schnäppchen habe ich mal in Lissabon gemacht, da habe ich morgens um zwei Uhr drei Hüte für 15 Euro gekauft", erinnert sich Baltensperger, der natürlich auch einen Lieblingshut hat. "Das ist ein karierter Strohhut, den ich mir während einer Schiffsreise auf Capri gekauft habe." Oben ohne geht es für den Künstler eben nicht. "Ohne Hut würde mir auf der Bühne etwas fehlen."