Glinde (st). Große Sprünge kann die Stadt nicht mehr machen. Denn die Verwaltung musste für den Haushalt 2014 ein klaffendes Loch von 769 000 Euro mit einplanen. Der Haushaltentwurf ist dennoch verabschiedet.

Die Stadtvertreter hoffen auf Nachzahlungen bei der Gewerbesteuer, die auch in den Vorjahren die Löcher in der Stadtkasse stopften. Aktuell sind für die Gewerbesteuern noch Einnahmen in Höhe von 6 Millionen Euro geplant. Von 2011 bis 2013 lagen diese Einnahmen schließlich bei etwa 9 Millionen Euro. 2010 aber blieb der erhoffte Geldsegen aus.

Immerhin konnten die Fachausschüsse einerseits die Ausgaben auf 30,8 Millionen Euro senken. Bei vorigen Beratungen lag das Gesamt-Defizit von jetzt 769 000 noch bei 1,5 Millionen Euro. Betroffen von Aussetzungen ist etwa die Sanierung des Teiches im Gellhornpark (300 000 Euro).

Andererseits bemüht sich die Politik, die Einnahmen zu steigern. Erst 2012 hat sie die Hebesätze für Grundsteuer und Gewerbesteuer auf 380 Punkte erhöht. "Wir liegen am oberen Ende der Skala", warnte Dr. Reiner Neumann (CDU). Seine Fraktion will deshalb weitere Steuererhöhungen möglichst vermeiden.

Die Christdemokraten stimmten in der Stadtvertretung daher auch gegen die Erhöhung der Hundesteuer. Doch SPD und Grüne setzten sich durch: Sie stimmten für einen Kompromiss. Hatte das Innenministerium noch 110 Euro für jeden Hund gefordert, zahlen Hundehalter jetzt 90 statt 60 Euro für den ersten Vierbeiner im Jahr. Bei knapp 700 Hunden in der Stadt macht das allerdings nur 23 000 Euro jährlich aus. Trotzdem fiel den Stadtvertretern die Entscheidung schwer.

Unklar ist noch, ob die Stadt Glinde für anstehende Investitionen wie die Sanierung der Gemeinschaftsschule Wiesenfeld, der Feuerwehrwache, für neue Obdachlosenunterkünfte sowie den Ausbau der Mühlenstraße Ende 2014 oder 2015 Kredite aufnehmen muss, weil die liquiden Mittel schrumpfen.