Neuer Anbau treibt Sanierungskosten in die Höhe

Auf seiner Bühne spielte die Laienspielgruppe etliche Stücke, Neujahrsreden wurden in ihm gehalten, Preise verliehen, und auch die ein oder andere hitzige politische Diskussion hallte in seinen Wänden wider. Nun überlegen Verwaltung, Politik und Architekten, den Rathaussaal im Rahmen der Umbauarbeiten abzureißen. Ziel soll sein, den derzeit 40 Mitarbeitern mehr Platz zu bieten. 100 zusätzliche Quadratmeter versprechen sich die Planer durch einen neuen Anbau. Dadurch sollen künftig 55 Arbeitsplätze entstehen. Doch die neue Planung ist kostenintensiv: 230 000 Euro würde der Umbau zusätzlich kosten.

Statt der bisher angenommenen 1,05 Millionen Euro würde die Sanierung des ursprünglichen Schulgebäudes 1,28 Millionen Euro verschlucken. Oststeinbeks neuer Bürgermeister Jürgen Hettwer unterstreicht jedoch, dass es sich bei den neuen Plänen zurzeit lediglich um eine Alternativplanung handele und noch keine letztendliche Entscheidung gefallen sei. Aber: "Mit der Variante bauen wir in die Zukunft. Machen wir das nicht, müssten wir den Rathaussaal zumindest statisch ertüchtigen, um später ein weiteres Geschoss darauf setzen zu können", so Hettwer. Denn Fakt sei, dass das Rathaus zu klein geworden sei. "Heute arbeiten in einigen Büros drei Mitarbeiter, obwohl dort nur zwei Arbeitsplätze vorgesehen sind. Die Verhältnisse hier sind sehr beengt." Der Abriss des derzeitigen Rathaussaals zugunsten eines neuen Anbaus sei nach ersten Berechnungen zudem günstiger als eine spätere Aufstockung. "Und ohne einen neuen Anbau hätten wir nach der Sanierung nur 44 Arbeitsplätze. Zudem würden uns weiterhin ein Besprechungsraum und ein Sozialraum fehlen."

Zwar haben die Mitglieder des Bau- und Umweltausschusses bereits zugestimmt, 1,3 Millionen Euro für die mögliche Variante in den Haushalt 2014 einzustellen - dies jedoch mit einem Sperrvermerk. Freitag, 13. Dezember, will die Lenkungsgruppe darüber diskutieren, ob, wann und in welchem Umfang der Umbau realisiert werden soll. Ein Schnellschuss aber, so Hettwer, solle die Entscheidung nicht werden. "Wir müssen auch auf die Kosten schauen. In Anbetracht der finanziellen Lage und da wir voraussichtlich Anfang 2014 über Konsolidierungsmaßnahmen nachdenken müssen, sollte dies mit Augenmaß geschehen."

Auch scheint ein Ende der Fahnenstange mit den bereits geplanten rund 1,3 Millionen Euro für die Sanierung des Rathauses nicht erreicht. Denn noch steht nicht fest, wie viel Geld für zusätzliches Mobiliar nötig ist. Hettwer: "Wir werden viele der alten Möbel behalten, allerdings um Neuanschaffungen nicht herumkommen. Aber wir wollen sparsam sein."