Erpressung nach Sex: Kripo und Spezialkräfte der Polizei stürmen Barsbütteler Wohnung

Mehrere Beamte der Kriminalpolizei Reinbek und Spezialkräfte der Polizei stürmten Dienstagmittag die Wohnung eines 52 Jahre alten Mannes an der Straße Thorkoppel. Der Mann hatte die Polizei zuvor um Hilfe gebeten, nachdem er sich auf ein schmutziges Geschäft mit einer 25-Jährigen eingelassen hatte und massiv bedroht wurde. Es ging um Sex und eine Menge Geld. Die Frau wollte in Begleitung von einem 35 und einem 49 Jahre alten Hamburger mehrere Tausend Euro von dem 52-Jährigen für die Dienstleistung der Frau erpressen. Dabei setzten sie den Barsbütteler stark unter Druck.

Bereits am 19. November hatten sie ihm deshalb zu Dritt einen Besuch abgestattet und eine hohe Summe Geld für weitere sexuelle Dienstleistungen gefordert. Weil der Barsbütteler aber kein weiteres Interesse daran zeigte, drohten sie dem Mann, ihn und seinen Hund zu erschießen. Außerdem schlugen sie ihm mit einem Schlagstock auf die Hand, um ihre Forderungen zu bekräftigen. Und: Sie verdoppelten laut Polizei die geforderte Summe, die sie am Dienstagmittag abholen wollten.

Aus Angst hatte der Barsbütteler jedoch zuvor die Polizei informiert, die mit mehreren Spezialkräften gegen 12.40 Uhr die Wohnung stürmte und die Frau und die beiden Männer aus Hamburg vorläufig festnahmen. Sie wurden zur Vernehmung durch die Kriminalpolizei nach Reinbek gebracht. Dort legten die Drei ein Teilgeständnis ab. Bei Durchsuchungen der Wohnungen in der Hansestadt fanden die Beamten zudem einen Schlagstock.

Die beiden Männer und die Frau, alle mit deutscher Staatsbürgerschaft, wurden laut Polizei nach der Aufnahme ihrer Personalien wieder auf freien Fuß gesetzt. "Alle haben einen festen Wohnsitz, für uns gibt es deshalb keine Handhabe, sie länger festzuhalten", erklärte Sonja Kurz, Sprecherin der Polizeidirektion Ratzeburg. Auch seien sie bisher nicht polizeilich in Erscheinung getreten.

Woher sich der 52-jährige Barsbütteler und die 25 Jahre alte Hamburgerin kannten, und wie lange sie schon eine "geschäftliche Beziehung" unterhielten, dazu wollte die Polizeisprecherin aus ermittlungstaktischen Gründen keine Angaben machen. Dass es sich dabei um Prostitution handelt, dementierte sie indes nicht. Die Polizei ermittelt jetzt weiter wegen Erpressung, Körperverletzung und Bedrohung.