Freizeitzentrum: Anbindung nur über Meessen - Bürger kritisieren Umweg und lange Wartezeiten

Die Straße Meessen im Oststeinbeker Gewerbegebiet ist ein brandgefährliches Nadelöhr. Dennoch wird die schmale Straße täglich von Hunderten Autos befahren. Denn sie ist die einzige Zufahrt zur Sportanlage "Medi-Terrain", zum Jugendzentrum "JuzO", zur Kita Meessen und zum Golfplatz "Driving Range".

Dass hier kein Durchkommen ist, sobald Gegenverkehr auftaucht, stößt bei vielen Oststeinbekern auf Kritik. Kein Wunder also, dass der Festsaal des Kratzmannschen Hofs am Montagabend beim Bau- und Umweltausschuss gut gefüllt war. Rund 100 Bürger waren gekommen, um zum einen den neuen Bürgermeister Jürgen Hettwer unter die Lupe zu nehmen, und zum anderen, um ihrem Ärger Luft zu machen.

"Das ist doch keine richtige Straße. Wenn Gegenverkehr um die Kurve kommt, sind Unfälle programmiert", erklärte ein Anwohner in der Bürgerfragestunde. Hettwer versuchte, die Gemüter zu beruhigen und eine Lösung zu finden: "Möglich wäre zum Beispiel eine Ausweichbucht in der Mitte der Straße." Verbreitert werden könne das Teilstück nicht, da die anliegenden Flächen Privatgrundstücke sind. Problematisch ist die Anbindung an Oststeinbeks neues Freizeitzentrum jedoch nicht nur aus diesem Grund.

Die aufgebrachten Bürger gaben auch zu bedenken, dass der Umweg zum Sportzentrum von der Möllner Landstraße, über den Willinghusener Weg, anschließend durch das Gewerbegebiet in besagtes Teilstück am Meessen zu den Stoßzeiten viel Zeit und Sprit kostet. Schließlich gibt es auch einen kürzeren Weg: Wer von der Möllner Landstraße in den Barsbütteler Weg einbiegt, fährt nur einige Hundert Meter geradeaus und gelangt schon zum Freizeitzentrum - jedenfalls fast. Denn eine Schranke, kurz vor der Zufahrt zum Sportzentrum, verbietet jegliche Weiterfahrt, ein Parken davor ist untersagt.

Die Schranke soll den Barsbütteler Weg als Wohnstraße davor bewahren, zur Durchfahrtsstraße für das Publikum des Freizeitzentrums zu werden. Dass die daraus resultierende Folge ein Umweg über den Meessen sein soll, das wollten Oststeinbeks Bürger am Montag nicht akzeptieren. Hettwer jedoch blieb dabei: "Die Schranke wird weiter bestehen, der Verkehr zum Sportzentrum soll weiter über den Meessen laufen."

Mit dem Kita-Neubau und insbesondere dem dort geplanten Neubaugebiet könnte sich das in Zukunft aber wieder ändern. Sollte die Politik beschließen, den Verkehr des Neubaugebiets auch über den Barsbütteler Weg abfließen zu lassen, steht die Gemeinde vor einem weiteren Problem. Wie Diplomingenieurin Loana Eichholz in ihrem Vortrag vor dem Ausschuss deutlich machte, ist die Kreuzung Möllner Landstraße/ Barsbütteler Weg bereits jetzt überlastet. "Wir haben gemessen, dass es auf der Linksabbiegerspur teils zu immens langen Wartezeiten von über einer Minute kommt", so Eichholz. Ihren Erhebungen zufolge fahren täglich rund 17 500 Autos und Lkw die Möllner Landstraße entlang, allein 2300 davon biegen in den Barsbütteler Weg ein. "Das ist nicht mehr tragbar.

Denn gerade in den Stoßzeiten sorgen die langen Wartezeiten dafür, dass Autofahrer risikofreudiger werden", sagt Eichholz. Manche Autofahrer würden dann eher waghalsige Manöver fahren, um endlich abbiegen zu können, oder durch den Barsbütteler Weg - eine Tempo-30-Zone - rasen, weil sie vorher so viel Zeit verloren haben.

Begegnet werden könne diesem Problem laut Eichholz mit der Errichtung einer Ampel, die auch den Linksabbiegerverkehr regelt. Geplant sei das bislang nicht, so Verwaltungschef Hettwer. "Sollte der Verkehr des Neubaugebiets aber wirklich in Zukunft über den Barsbütteler Weg abfließen, geht es ohne Ampeln gar nicht mehr."