Großrevier in Planung - Jugendbeauftragter in der Debatte

"Für den Bürger wird sich im Grunde nichts ändern", betonte Reinbeks Polizeichef Eggert Werk am Dienstag im Glinder Hauptausschuss. Mit diesem Satz konnte er die Sorgen der SPD-Fraktion in Bezug auf die geplante Zusammenlegung der Polizeizentralstationen Glinde und Reinbek fürs Erste aus dem Weg räumen. Die hatte nämlich befürchtet, dass durch die Zusammenlegung unter dem Dach eines Polizeireviers mit Sitz in Reinbek, in Glinde massiv Personal abgebaut werde. Die Sorge: Glinder hätten künftig keinen direkten Ansprechpartner mehr vor Ort.

Die von der Polizeidirektion Ratzeburg geplante und vom Innenministerium bewilligte Umstrukturierung betreffe aber eher den administrativen Teil: Die bislang gleichgestellten Zentralstationen haben dann nur noch einen gemeinsamen Dienststellenleiter. Glinde wird ab Frühjahr 2014 Polizeistation und Reinbek Revier. "Weil das Südstormarner Gebiet in unserer Arbeit ohnehin nicht klar zu trennen ist, bot sich eine Zusammenlegung schon lange an", erklärte auch Glindes stellvertretender Polizeichef Jochen Sohrt. "Kürzere Kommunikationswege unter einem Dach sind ein großer Vorteil für die Polizei." Der Rest werde sich laut Werk, der die Revierleitung übernehmen soll, aber nicht verändern. "Der Ermittlungsdienst bleibt und arbeitet weiter in Glinde, auch der Streifendienst wird nahtlos weitergeführt." Anzeigen könnten Bürger weiterhin in Glinde aufgeben. Ein Aus für die Wachen in Oststeinbek, Barsbüttel und Wentorf sei nicht vorgesehen.

Strittig sei nur noch der Posten des Jugendsachbearbeiters. Hier muss entschieden werden, ob dieser nun in die "AG Jugend" der Kriminalpolizei Reinbek versetzt wird, oder in Glinde verbleibt. "In der Kripo würde unser Jugendbeauftragter mit seinem Wissen direkt an den Ermittlungen teilhaben", erläutert Werk. Sein Kollege Sohrt gibt jedoch zu bedenken, dass Jugendarbeit vor Ort immens wichtig sei. "Gerade bei den höheren Belastungszahlen in Glinde", unterstrich Sohrt. Zum Vergleich: Selbst kleine Wachen wie Oststeinbek und Barsbüttel haben je einen Beauftragten für Jugendkriminalität. Fallen soll diese Entscheidung in den kommenden Wochen.