Zusammenschluss: Oststeinbek und Havighorst wollen feiern

Tanztee im Bürgerhaus, heiße Disco-Beats im JuzO, und im Mehrzweckraum Havighorst erklärt ein Referent die Ortsgeschichte. Vielleicht gibt es auch noch ein Schülerkonzert der Orcas, einen Sketch der Laienspielgruppe, ein klassisches Konzert oder eine Lesung. Am Ende aber strömt die ganze Gemeinde zum Marktfest, um die Gewinner der Kunstpreise zu bejubeln. So stellt sich die Verwaltung eine Kulturwoche in Oststeinbek und Havighorst vor.

Mit der Veranstaltung in der ersten Septemberwoche 2014 soll das 40-jährige Bestehen des Zusammenschlusses von Havighorst und Oststeinbek gefeiert werden. Seit Längerem hat die Verwaltung dafür sogar schon den Bürgersaal im Bürgerhaus reserviert. Der Kulturausschuss sprach sich jetzt einstimmig für eine solche Kulturwoche aus.

"Wir wollen nicht nur das Jubiläum der Eingemeindung feiern. Wir wollen auch die engere Zusammenarbeit unter ortsansässigen Kulturschaffenden fördern und alle Einwohner für die Oststeinbeker Kultur begeistern", erklärt Interims-Bürgermeister Hans-Joachim Vorbeck: "Die Kosten sind von den 25 000 Euro mit abgedeckt, die für das Marktfest in den Haushalt eingeplant sind."

Anfang 2014 soll es laut Vorbeck ein Koordinationstreffen mit Kulturschaffenden, Vereinen und Verbänden geben, um ein Programm auf die Beine zu stellen. Er geht davon aus, dass es an jedem Tag der Woche in Havighorst oder Oststeinbek mindestens eine Veranstaltung gibt.

Wer genau in der Verwaltung auf diese Idee gekommen ist, sagt Vorbeck nicht. Fest steht: Der Ideengeber hat vorab nicht allzu viele ortsansässige Kulturschaffende gefragt. "Ich erfuhr erst während der Sitzung des Ausschusses davon", sagt etwa der Vorsitzende des Oststeinbeker Kulturringes, Jürgen Finger: "Wir haben uns im Kulturring deshalb bisher keine Gedanken gemacht. Aber ich werde jetzt in mich gehen."

Rudi Hametner, Fraktionsvorsitzender der OWG und Vorsitzender des Musischen Forums, findet die Idee grundsätzlich gut: "Allerdings warten wir erst einmal die Inhalte ab", sagt er. Die OWG werde ein Auge darauf haben, ob nicht doch Mehrkosten entstünden. "Man muss vermitteln können, warum der Bürgermeister auf der einen Seite finanzielle Förderungen für Vereine kürzen will und auf der anderen Seite Geld für eine Kulturwoche ausgibt." Was einen Programmbeitrag des Musischen Forums angehe, werde er in den kommenden Wochen die Musiklehrer nach Vorschlägen fragen.

Auch wenn der Kulturausschussvorsitzende Matthias Prall (SPD) ebenfalls erst spät informiert wurde: Er ist begeistert, dass es einen Kulturpreis für Kinder und Jugendliche in drei Altergruppen geben soll. Es sei wichtig, die Woche für alle Generationen attraktiv zu machen, so der Familienvater.

Oststeinbek und Havighorst gehörten bis 1974 kommunalrechtlich zu Glinde. Zum 1. Januar 1974 schlossen sie sich im Rahmen der Bundesgebietsreform zur Gemeinde Oststeinbek zusammen. Vier Jahre später wurde die Gemeinde selbstständig.