Feuerwehr: Glinde Klaus-Jürgen Behrendt und Peter Kind arbeiten an einer neuen Chronik

Der Entwurf steht. Bilder und Zeitungsartikel haben Klaus-Jürgen Behrendt und Peter Kind längst in die richtige Reihenfolge gebracht. Nun recherchieren die beiden noch nach qualitativ besseren Fotos zu Einsätzen in den vergangenen 15 Jahren. Haben sie die gefunden, dann ist auch der zweite Teil der Geschichte der Freiwilligen Feuerwehr Glinde dokumentiert: Endspurt für die neue Chronik.

Bereits zum 100-jährigen Bestehen 1998 war eine entstanden. Da es aber im kommenden Mai mit der endgültigen Fertigstellung des Um- und Neubaus am Oher Weg wieder etwas zu feiern gibt, halten die Kameraden aus der Ehrenabteilung mit ihrer Ergänzung des über 100 Seiten starken Werkes schon mal ein Geschenk parat. Dafür hatten sie in den vergangenen zwölf Monaten zahlreiche Aktenordner durchkämmt sowie in Zeitungsartikeln, Sitzungsprotokollen und Jahresberichten gestöbert.

Spektakuläre Löscheinsätze, Erneuerungen in der Ausstattung, Reisen, Feiern mit Gästen und rührende Momente lassen sich auf den DIN-A-4-Seiten des Skripts ebenso finden wie Skurriles. Beispielsweise der Artikel der Bergedorfer Zeitung über einen denkwürdigen Abend im Jahr 2005: "Vier Jugendliche brachen in unsere alte Wache ein. Sie wollten mit einem unserer Geländewagen eine Spritztour unternehmen", erinnert sich Kind. Noch heute kann der Ehrenwehrführer seine Meinung über die damaligen Aktion nicht verhehlen: "Doof!", sagt er. "Die hatten das Tor nicht hoch genug bekommen und haben schon beim Rausfahren das Blaulicht abrasiert!" Nach langer Fahrt crashte der 15 Jahre alte Fahrer das Auto schließlich total. Doch das Abenteuer ging glimpflich aus: Es entstand nur Sachschaden.

Erfreulichere Erinnerungen verbinden Behrendt und Kind etwa mit der Kreta-Reise. "Für zwei Wochen flogen wir mit 100 Personen in die Ferien", schwärmt Kind. Ein weiterer Artikel im Chronik-Entwurf beschreibt den Besuch der Feuerwehr-Kameraden aus Otava (Süd-Finnland). "Uns verbindet eine langjährige Freundschaft mit den Nordlichtern", erklärt Kind. Campen, Zeltlager und Saunagänge seien bei Gegenbesuchen besonders beliebt. Auch dazu gibt es Fotos.

1999 überführten die Wehrleute dann ausrangierte Einsatzfahrzeuge nach Portugal. "Das war mit einem Kurzurlaub verbunden", bestätigt Behrendt. Die portugiesischen Kameraden hätten sich sogar über einen alten Rundhauber aus den 1950er-Jahren gefreut.

Wehmütig wird Kind, als er Bilder zu seiner Verabschiedung aus dem aktiven Dienst im Jahr 2001 sieht. Schnell weiterblättern zum "Giftgasalarm bei Alfa Laval" im Jahr 2002. Doch zu viel aus der neuen Chronik soll auch nicht verraten werden. Kind und Behrendt empfehlen zudem, ruhig wieder einen Blick in die alte Chronik zu werfen.

Denn gerade die Handy-Generation könne sich frühere Zeiten nur schwer vorstellen. Kind: "Wir wurden noch durch Außenglocken an unseren Wohnhäusern und später durch Sirenen zu Einsätzen gerufen." Vieles habe sich verändert. Auch, dass im Gegensatz zu früher heute viele Unternehmer freiwillige Feuerwehrleute nicht mehr gern anstellten: "Kaum ein Arbeitgeber findet es noch gut, wenn einer seiner Mitarbeiter zum Einsatz ausrückt. Früher waren die Chefs sogar noch stolz darauf."

Glindes Wehrführer Michael Weidemann hofft dennoch, dass er in den kommenden Jahren seine 86 aktiven Kräfte noch auf 100 bis 120 aufstocken kann. Wer den Mitgliedern der Ehrenabteilung noch Fotos liefern möchte, kann sich per E-Mail melden an: archiv@ff-glinde.de