Kunstrasenplatz: 1200 Glinder haben unterschrieben

Im Sommer 2015 soll braun zu grün werden. So wünscht es sich zumindest der TSV Glinde, der seit Frühjahr vergangenen Jahres von einem Kunstrasenplatz träumt und in den vergangenen Monaten dafür ordentlich die Werbetrommel rührte, um einen Teil der benötigten Baukosten in Höhe von 598 000 Euro zusammenzubekommen. Die Idee, dass Glinder eine symbolische Patenschaft für das erträumte Grün übernehmen, ist gut angelaufen: „539 von 1020 Parzellen sind bereits vergeben. Wir haben auf die Art bereits 28 000 Euro zusammenbekommen“, sagt Frank Gabbert, Leiter der TSV-Fußballabteilung erfreut.

„Das zeigt auch den großen Zuspruch der Glinder Bevölkerung.“ Dennoch täusche das nicht darüber hinweg, dass – selbst wenn alle Parzellen vergeben und der TSV so 55 000 Euro zusätzlich aufbringt – der Verein ohne einen hohen Zuschuss der Stadt nicht zum Ziel kommt. 335 000 Euro hat der Verein jetzt beantragt sowie zusätzlich ein Darlehen in Höhe von 100 000 Euro. Doch ob der TSV genügend Stadtvertreter auf seine Seite ziehen kann, ist fraglich. Denn in der Kasse der Kommune herrscht Ebbe. Schon jetzt rechnet Glinde damit, 2015 einen Kredit in Höhe von vier Millionen Euro aufnehmen zu müssen, um den Haushalt ausgleichen zu können. Weitere Ausgaben würde Glinde in eine Zwickmühle bringen.

„Wir befürworten das Projekt. Aber so lange wir nicht wissen, was die Zukunft bringt, können wir nicht gedankenlos die Taschen öffnen“, weiß SPD-Fraktionschef und Finanzausschussvorsitzender Bernd Wersel, der am Mittwochabend zusammen mit den Fraktionschefs Rainer Neumann (CDU) und Wolf Tank (Grüne) eine Unterschriftensammlung in der TSV-Geschäftsstelle entgegennahm. 1200 Glinder sprechen sich damit für einen Kunstrasenplatz aus.

Wie die Politik jedoch entscheiden wird, könnte sich am kommenden Montag zeigen, wenn sich die Mitglieder des Finanz- und Kulturausschusses um 19 Uhr im Bürgerhaus treffen. Dann beraten sie über den Vorschlag der Verwaltung, der einen Zuschuss der Stadt in Höhe von 200 000 Euro vorsieht. 158 000 Euro müsste der TSV selbst aufbringen und ein Darlehen in Höhe von 200 000 Euro bei der Stadt aufnehmen. 40 000 Euro hatte der Landessportverband bereits zugesagt.

Neumann: „Der Vorschlag der Verwaltung wäre bei uns mehrheitsfähig, wenn der TSV aber seinen Anteil nicht alleine stemmen kann, müssen wir neu diskutieren.“ Gabbert aber weiß schon jetzt: „Der Verwaltungsvorschlag ist für uns nicht finanzierbar.“

Wer Kunstrasenplatz-Pate werden möchte, kann auf das Konto des TSV Glinde, Kontonummer: 0179076401, BLZ: 21352240, bei der Sparkasse Holstein, Verwendungszweck: „Kunstrasenplatz“, ab 30 Euro spenden. Mehr dazu unter www.kunstrasenplatz.tsv-glinde.de