Glinde (st). Kopfschüttelnd stand Adolf Steinke (78) gestern an der Treppe im Engelspark hinter dem Rathaus.

"Das wäre eine so schöne Abkürzung", sagte er. "Warum ist hier gesperrt?" Die kurze Verbindung zwischen Neubaugebiet Alte Wache und Marktplatz muss noch mindestens bis zur Sitzung des nächsten Bauausschusses am Donnerstag, 31. Oktober (19 Uhr, Bürgerhaus), warten. Denn die Politiker haben in ihrer jüngsten Sitzung entschieden, dass die im Sommer fertig gestellte Treppe zu gefährlich sei - weil eine angebaute Rampe zu steil ist, die Treppe gilt damit als nicht barrierefrei.

"Das sollte sie laut Beschluss des Bauausschusses aber auch nicht sein", stellt Bürgermeister Rainhard Zug klar. "Denn eine rollstuhlgerechte Rampe darf nicht mehr als sechs Prozent Steigung betragen. Sie hätte an dieser Stelle viel Platz gebraucht, so dass wir einige Bäume hätten fällen müssen. Das hat die Politik abgelehnt." Die steile Rampe sei dagegen nur für Kinderwagen oder Fahrräder gedacht, die geschoben werden.

Der offizielle barrierefreie Weg führt hinter dem Parkplatz entlang zum Oher Weg, an der Polizeiwache vorbei zum Marktplatz. Ob die neue Treppe genutzt werden darf, von wem und ab wann, entscheidet nun die Politik.

Unser Tipp: Wer nicht mehr gut zu Fuß ist, kann auch durchs Rathaus gehen und den Fahrstuhl zum Markt benutzen.