Glinde (lr).

Ob die erschreckende Zahl der Wildunfälle durch den Einsatz von Reflektoren und sogenannten Duftzäunen maßgeblich gemindert werden kann, das untersuchen der ADAC, das Umweltministerium Schleswig-Holstein, der Deutsche Jagdschutzverband und weitere Institutionen (wie berichtet) seit 2011 in einem Langzeitforschungsprojekt. Nun wurden die ersten Zwischenergebnisse präsentiert.

Die Bilanz: Tatsächlich konnte die Zahl derartiger Unfälle durch den Einsatz von Duftzäunen und blauen Reflektoren örtlich um bis zu 80 Prozent reduziert werden.

"Die ersten Ergebnisse des Projektes stimmen mich optimistisch und zeigen, dass wir auf einem guten Weg sind", sagt ADAC-Präsident Peter Meyer. Erprobt werden die Präventionsmaßnahmen an 25 Versuchsstrecken in Schleswig-Holstein, an denen es häufig zu Zusammenstößen von Tier und Pkw kommt. Allein in Stormarn hat es im vergangenen Jahr 775 Wildunfälle gegeben, bei denen 14 Menschen verletzt wurden. Bundesweit waren es 2500 Unfälle, bei denen 3000 Menschen Verletzungen davontrugen und 20 starben.

Ziel des Langzeitprojektes sei es deshalb, in den kommenden beiden Jahren die langfristige Wirksamkeit der Maßnahmen wissenschaftlich zu untersuchen und ihren Einsatz zu optimieren. Für die Durchführung der vierjährigen Untersuchung ist das Institut für Wildbiologie in Göttingen zuständig.