Glinde (st/pkb). Das erwartete Minus in der Stadtkasse in Höhe von 1,4 Millionen Euro ist ausgeglichen. So beschlossen die Stadtvertreter den Nachtragshaushalt bei einer Enthaltung gern.

Für den warmen Regen sorgt vor allem eine Gewerbesteuernachzahlung in Höhe von satten 2,8 Millionen Euro. Aber auch eine einmalige Berechnung der Schulkostenbeiträge für eineinhalb Jahre in Höhe von 681 000 Euro sowie 270 000 Euro nach einer aktualisierten Abrechnung mit den Kindergartenträgern liefern nun sogar einen Überschuss von 2,1 Millionen Euro für Glindes Haushalt. Das Geld kann die Stadt gut gebrauchen.

Finanzausschussvorsitzender Bernd Wersel (SPD), der das Zahlenwerk - in guter Tradition verbunden mit einer kleinen Nachhilfestunde für Bürger und neue Stadtvertreter - präsentierte, bezifferte den Kontostand, also die liquiden Mittel, auf nur 3,6 Millionen Euro. Glinde wird 2014 aber etwa 5,9 Millionen Euro investieren. Zusätzlich zu diesen Investitionen werde die Kreisumlage, bedingt durch die höheren Gewerbesteuereinnahmen, für die kommenden zwei Jahre um eine Million steigen, so Wersel weiter. Das sei aber noch nicht das Ende. Die Reform des kommunalen Finanzausgleichs (FAG) werde zu dramatischen Mindereinnahmen beim Kreis führen, der wiederum die Kreisumlage anheben werde. Er rechne mit etwa 750 000 Euro. "Der Ausblick auf die kommenden Jahre ist eine Geisterfahrt, bei der hinter jeder Ecke neue Kosten lauern."