St. Johannes-Gemeinde: Sozial-diakonisches Projekt ist ein voller Erfolg

"Was die Menschen in der Schanze können, das schaffen wir auch", darüber waren sich Diakonin Margret Semmelhack und Kirchensekretärin Claudia Brehmer sofort einig, und die Idee der eigenen Tauschhütte war geboren. "Eine Hütte, in die jeder alle intakte Dinge bringen kann, die er nicht mehr braucht. Dafür darf und soll er auch etwas für sich mitnehmen, was andere zuvor in der alten, dunkelbraunen Laube vor unserem Gemeindezentrum am Willinghusener Weg 69 abgegeben haben", erläutert Margret Semmelhack das sozial-diakonische Projekt. Es läuft bereits seit dem 1. September in der St. Johannes-Gemeinde.

"Und es läuft richtig prima. Wir brauchen schon einen Lagerraum, damit die kleine Hütte, die an sieben Tagen von 8 bis 18 Uhr für jedermann geöffnet hat, nicht zu vollgestopft ist", sagt Claudia Brehmer zufrieden und ein bisschen stolz. Die beiden sorgen nicht nur für Ordnung, sondern auch für ein gutes Sortiment in dem Häuschen, das früher die Buggis und andere Sachen der Spielgruppe beherbergte. "Es ist sehr spannend. Wenn wir die Hütte auf- oder zuschließen, gibt es jedes Mal etwas Neues zu entdecken und anderes ist weg", sagt sie. Morgens stünden oft Säcke oder Kartons mit Überraschungen vor der Hütte. Alles werde durchgesehen und nur was wirklich zu verwenden ist, darf ins Angebot. "Aber wir bekommen tatsächlich nur gute Sachen. Von Gläsern und Geschirr über Besteck, Schnickschnack, die Nähmaschine oder die Pelzjacke bis hin zu normalen Anziehsachen, Schuhen, Spielsachen, Büchern oder gar einem Brotbackautomaten", berichtet Margret Semmelhack. Für sperrige Dinge, wie das Jugendbett, den Kinderroller oder den Schrank, gibt es eine Tausch-Pinwand. "Sehr nett fanden wir, dass eine Dame, die viel gebracht hat, aber nichts wieder mitnehmen wollte, fragte, ob ihr jemand im Garten helfen könnte. Das vermitteln wir gern", sagt sie.

Wichtig ist den Frauen, dass jeder anonym kommen und gehen kann. "Vielleicht ist es manchem unangenehm, etwas mitzunehmen. Obwohl es auch darum geht, etwas zu schenken und beschenkt zu werden", sagt die Diakonin.

Die Frauen hoffen nun, dass das Projekt ordentlich Unterstützung erfährt. "Vielleicht findet sich ja jemand, der uns Strom zur Hütte legt, damit man dort in der dunklen Jahreszeit überhaupt etwas sehen kann. Vielleicht installiert uns jemand einen Bewegungsmelder, damit das Licht nur leuchte, wenn es gebraucht wird. Ist nur so gesponnen", fängt Margret Semmelhack ihren Traum wieder ein. Aber Claudia Brehmer ergänzt: "Oder jemand hat eine größere Hütte über. . ."

Weitere Informationen geben die beiden im Kirchenbüro unter Telefon (040) 89 70 83 10. Öffnungszeiten: Montags, mittwochs, freitags von 9 bis 12 Uhr und donnerstags von 16 bis 18 Uhr.