Neue Mehrheit entscheidet für den Park

Der Traum vom Eigenheim ist für einige Oststeinbeker Familien erst einmal geplatzt: Die Gemeindevertretung hat in ihrer neuen Besetzung eine B-Planänderung abgelehnt, die an der Gerberstraße eine Bebauung in zweiter Reihe ermöglichen sollte. Vor der Kommunalwahl stand das Vorhaben bei der damaligen Mehrheit aus CDU und FDP noch außer Frage. Doch in der Sitzung am Montagabend ließen sich SPD und OWG nicht mehr überzeugen.

Jürgen Verwiebe (FDP) versuchte es noch: "Wir waren alle für eine Verdichtung innerhalb Oststeinbeks", betonte er. "Es geht um neun Gebäude." Kinderlärm vom Spielplatz aus dem Forellenbachpark spricht aus seiner Sicht nicht gegen eine Bebauung: "Eine Klage hätte vor Gericht keine Aussicht auf Erfolg." Zudem gebe es in dem Gebiet bereits eine Hinterlandbebauung aus früherer Zeit. "Hier sollte doch gleiches Recht für alle gelten", appellierte Verwiebe an SPD- und OWG-Vertreter.

SPD-Fraktionschef Christian Höft überzeugte das nicht: "Unsere Aufgabe ist die vorausschauende Bauleitplanung. Laute Geräusche vom Spielplatz sind zwar juristisch nicht anfechtbar, doch das Problem Lärm bleibt trotzdem. Wir wollen künftige Konflikte vermeiden. Außerdem verhindert jede näher rückende Bebauung den Erholungswert des Parks." Die Politik werde sicher noch an anderer Stelle Bauland ausweisen.

Auch die OWG war der Ansicht, dass eine Verdichtung an dieser Stelle nicht tragbar sei, wie Günter Nörenberg sagte.

Der Planer Uwe Czierlinski versuchte, diese Argumente zu entkräften: Im Norden und Süden gebe es bereits eine Bebauung Richtung Park, der die neue angepasst werden sollte. "Wir wollen eine zurückhaltende Architektur, nicht zu klobig. Die Bäume stehen alle auf öffentlichem Grund, von denen müsste keiner weichen." Czierlinski rechnet mit etwa 18 zusätzlichen Fahrzeugen an der Straße. Er wies darauf hin, dass in Neubaugebieten gewöhnlich sogar ein Spielplatz mit geplant werde. "Der Spielplatz liegt ohnehin im Norden des Parks, wo es bereits eine Bebauung gibt", gab Axel Soltysiak (CDU) zu bedenken - ohne Erfolg.

Höft: "Uns geht es um den Erholungswert des Parks"

Manfred Schilling (CDU) appellierte an SPD und OWG, "pro Bürger" zu entscheiden: "Es geht hier auch um die Verlässlichkeit der Politik." Das ging Höft zu weit: "Jetzt wollen wir die Kirche mal im Dorf lassen. Es ist natürlich schwer zu ertragen, wenn sich die Mehrheitsverhältnisse ändern, die einmal so waren, dass man tun konnte, was man wollte. Uns geht es um den Erholungswert des Parks - für die Bürger."