Glinde (hann). Die Pläne der Polizeidirektion Ratzeburg, die Polizeizentralstationen Glinde und Reinbek unter dem Dach eines Polizeireviers mit Sitz in Reinbek zusammenzuführen, stoßen bei der Glinder SPD auf Kritik.

"Für uns sieht es ganz massiv danach aus, dass in Glinde Personal abgebaut werden soll. Aber Glinde ist eine wachsende Stadt, mit jetzt mehr als 18 000 Einwohnern, Reinbek aber hingegen schrumpft", sagt SPD-Stadtvertreter Wolfgang Pohlmann. "Es kann nicht sein, dass wir eher weniger Beamte hier bekommen als mehr."

Die SPD kritisiert vor allem, dass bereits jetzt die Stelle des Jugendsachbearbeiters nicht besetzt sei. Und künftig die Dienststellenleitung nur noch ihren Sitz in Reinbek haben soll, die Stelle in Glinde wegfalle. Laut Informationen unserer Zeitung gibt es zudem Pläne, auch den Ermittlungsdienst nach Reinbek zu verlegen. Die Folge der personellen Umstellungen für den Bürger könnte sein, dass künftig nicht mehr alle umfangreicheren Anzeigen in der Glinder Wache bearbeitet werden können und Glinder zur Bearbeitung ihrer Anzeigen nach Reinbek fahren müssten.

"Glinde aber braucht nach wie vor eine attraktive und bürgernahe Polizei vor Ort", sagt Pohlmann. "Und unklar ist auch, wie der Streifendienst in Glinde künftig aussehen wird", sagt er. Der nämlich soll ebenfalls im kommenden Jahr von Reinbek aus koordiniert werden.

Wolfgang Becker, Leiter der Polizeidirektion Ratzeburg, unterstreicht nach wie vor, dass es keine Pläne gebe, Personal in Glinde abzubauen. "Glinde wird als Zentralstation seine Selbstständigkeit verlieren, aber die Polizisten werden wie vorher weiter agieren", so Becker. Ein Ziel der Zusammenlegung der Zentralstationen Reinbek und Glinde zu einem großen Revier ab Frühjahr 2014 sei, dass sich die Dienststellen besser gegenseitig aushelfen können, Kommunikationswege kürzer werden. Zu Details wollte er sich nicht äußern, da die Umorganisation derzeit noch intern geplant werde.

Die SPD sieht die Pläne dennoch skeptisch. "Umstrukturierungen haben immer etwas mit Personalabbau zu tun. Wir wollen Klarheiten, es geht auch um die Sicherheit in der Stadt", sagt Pohlmann. Seine Fraktion wolle sich dafür stark machen, dass ein Vertreter der Polizeidirektion Ratzeburg im nächsten Hauptausschuss über die Veränderungen der Wache und die Auswirkungen auf die Bürger informiert.