Kooperation Fotovoltaikanlage von Stadt und E-Werk

Reich werden die Stadt und das E-Werk Sachsenwald nicht mit der großen Fotovoltaikanlage auf der neuen Halle der Freiwilligen Feuerwehr am Oher Weg. "Es bleiben für beide jeweils weniger als 500 Euro Gewinn pro Jahr hängen", erläutert Thomas Kanitz, Geschäftsführer des E-Werks Sachsenwald. Bei einer Investitionssumme von knapp 50 000 Euro entspricht das einer Verzinsung von nur knapp zwei Prozent.

Die Anlage, die aus 128 jeweils etwa 1,5 Quadratmeter großen Solarmodulen besteht, verfügt über 30 kW Leistung und produziert etwa 28 000 kWh im Jahr. "Das ist nicht sehr viel, wenn man bedenkt, dass ein Haushalt etwa 3800 kWh pro Jahr verbraucht", sagt Kanitz. Dennoch spart die Anlage etwa 20 Tonnen CO2 in der gleichen Zeit ein.

"Und es geht uns auch um den Umweltaspekt", ergänzt Bürgermeister Rainhard Zug. "Die Stadt legt jetzt grundsätzlich alle Dächer von städtischen Gebäuden für Fotovoltaikanlagen aus, und wenn es sich rechnet, werden die auch umgesetzt." So ergibt sich noch eine Reserve von 3000 Quadratmetern auf den Dächern des Schulzentrums.

Obwohl diese Fläche genauso reizvoll ist wie die auf der Feuerwache - sie ist nicht durch Bäume verschattet und nach Süden ausgerichtet - bleibt die Fotovoltaikanlage auf der Feuerwache für das E-Werk zurzeit die letzte dieser Art. "Diese rechnet sich noch knapp, eine Anlage auf dem Schulzentrum wäre nicht wirtschaftlich. Bevor das Erneuerbare Energien Gesetz (EEG) nicht neu gefasst wird, lohnt es sich nicht", sagt Thomas Kanitz. Denn der Solarstrom wird zurzeit nur noch mit etwa 30 Cent pro kWh vergütet. "Nach der Bundestagswahl muss und wird das Gesetz sicher schnell bearbeitet", vermutet Kanitz.

Aber in Schleswig-Holstein sei bei stetem Wind und nur etwa 1000 Sonnenstunden pro Jahr ohnehin Windkraft der Energiegeber der Zukunft. Allein der jetzt so gewonnene Strom übersteige bereits den Bedarf des Bundeslandes, nur die Stromtrassen, die die Energie zu den Verbrauchern im Süden bringen könnten, fehlten noch.

Unabhängig davon gefällt es Feuerwehrmann Sascha Winterfeld, dass auf dem Dach der Wache Strom erzeugt wird. Richtig gut wäre es, wenn die Anlage günstigen Strom für seine nahe gelegene Wohnung liefern würde. Aber das ist dann doch nicht geplant. Wichtig ist allen, dass es im Parterre einen Schalter gibt, mit dem die ganze Anlage bei Feuer abgeschaltet werden kann. Strom und Löschwasser vertragen sich nicht.