Interview mit dem neuen Bürgermeister

Bei der Bürgermeisterwahl am Sonntag holte Jürgen Hettwer 75,55 Prozent der Stimmen. Mit Autorin Annett Habermann sprach der 49-Jährige über sein neues Amt.

Worauf führen Sie Ihren überragenden Erfolg bei der Wahl zum Bürgermeister zurück?

Jürgen Hettwer: Ich glaube, es ist das Gesamtpaket. Ich habe die nötige Kompetenz, kenne mich in der Verwaltung des Oststeinbeker Rathauses aus. Ich kenne die Menschen, da ich 15 Jahre lang im Oststeinbeker Rathaus tätig war. Und ich bringe neue Erfahrungen als leitender Verwaltungsbeamter des Amtes Siek mit.

Welche Erfahrungen sind das?

Ich habe viel mit ehrenamtlichen Bürgermeistern zu tun, übernehme bürgermeisterähnliche Aufgaben, nehme an Bürgermeistergesprächen teil und bin Mitglied in den Gremien des Gemeindetages. Ich habe ein breites Wissen und kann sofort loslegen.

Und wann legen Sie als Bürgermeister los?

Ich würde mir wünschen, Mitte November. Aber das muss erst noch abgestimmt werden.

Was wird Ihre erste Amtshandlung sein?

Erst einmal werde ich viele Gespräche führen: mit Mitarbeitern, politischen Gremien und Bürgern. Schon im Rahmen der Kandidatur habe ich die Bürger aufgefordert, später - falls ich Bürgermeister werde - mit mir ihre Anliegen zu besprechen.

Was sind Ihrer Meinung nach die dringendsten Aufgaben für die Gemeinde Oststeinbek?

Auf meiner Rangliste steht zuallererst eine funktionierende Kinderbetreuung. An zweiter Stelle rangiert die Schaffung von Wohnraum - ein Thema, das mir als ehemaliger Bauamtsleiter in Oststeinbek nur allzu gut bekannt ist. Drittens: Die Ampelschaltung an der Möllner Landstraße muss optimiert werden, damit man besser aus den Nebenstraßen kommt. Die Straßen-, Gehwege- und Radwegesanierung wurde auch häufig angesprochen. Ein weiterer wichtiger Punkt sind die Senioren. Wir müssen Möglichkeiten für betreutes Wohnen und altersgemischtes Wohnen finden.

Ihre Vorgängerin geriet unter anderem wegen ihres Führungsstils im Rathaus in die Kritik. Worauf legen Sie bei der Führung Ihrer Mitarbeiter Wert?

Ich habe einen kooperativen und verbindlichen Führungsstil. Es kommt darauf an, die Mitarbeiter zu motivieren, damit sie sich wohl fühlen. Nur wenn man sich wohl fühlt, kann man engagiert arbeiten und gute Ergebnisse erzielen.

Werden Sie nach Oststeinbek ziehen?

Erstmal bleibe ich mit meiner Familie in Hoisdorf, das habe ich von Anfang an so gesagt. Unter anderem, weil unsere zwölfjährige Tochter hier das Gymnasium besucht. Auf lange Sicht komme ich aber gern nach Oststeinbek.