Islamische Gemeinde bekommt Unterstützung und Lob

Am Sonnabend machten Mitglieder der Islamischen Gemeinde Glinde zusammen mit der Ortsgruppe Reinbek und Umgebung von Amnesty International mit einem Stand in der Marktpassage auf das Schicksal der zwölf afrikanischen Flüchtlinge, die seit 14 Wochen in der Moschee am Tannenweg leben, aufmerksam. Auch informierten sie über die Flüchtlingspolitik in Europa. Das Engagement und Interesse in Glinde sei riesig, sagt Mustafa Tepe aus dem Vorstand der Islamischen Gemeinde. Er und seine Mitstreiter stehen fast jede Woche auf dem Wochenmarkt und verteilen Flyer, um Glinder Bürger um Hilfe zu bitten. Denn damit sie die Afrikaner täglich versorgen können, brauchen sie Unterstützung.

Die Islamische Gemeinde gewährt den Männern, die aus den unterschiedlichsten Staaten wie Mali, Ghana, Nigeria, Niger und der Elfenbeinküste stammen, in ihren Jugendräumen im Keller Unterschlupf. Jeden Abend legen sie sich ihre Matratzen zurecht, um dort zu übernachten. Von den Gemeindemitgliedern, der Bürgerinitiative Glinde gegen Rechts, der Glinder Tafel, aber auch von Anwohnern werden sie seit Anfang Juni mit dem Nötigsten versorgt. "Unsere Frauen backen jeden Freitag Pizza für die Afrikaner und laden sie jeden Dienstag zum Frühstück ein", berichtet der Glinder Osman Sarikaya. Auch kommen mittlerweile einige Bürger, um den Afrikanern, von denen einige auch nur wenig lesen und schreiben können, Deutsch beizubringen.

Für die Männer von der Islamischen Gemeinde in Glinde ist die Hilfe selbstverständlich: "Wir werden nicht aufgeben, sondern durchhalten, bis das Schicksal der Afrikaner geklärt ist." Dennoch hoffen sie, dass es für die Flüchtlinge noch vor dem Winter eine Lösung geben wird.

"Die Islamische Gemeinde leistet ein herausragendes humanitäres und opferbereites Engagement", lobt Martin Link vom Flüchtlingsrat Schleswig-Holstein, der im engen Kontakt mit der Gemeinde und den Flüchtlingen steht. Er hofft, dass die Afrikaner irgendwann die Möglichkeit bekommen werden, sich selbst versorgen zu können. "Die Anträge auf Aufenthalt bei der Ausländerbehörde des Kreises Stormarn sind gestellt. Aber es werden sicher noch einige Wochen vergehen, bis die Verwaltung eine Entscheidung getroffen hat."

Bis dahin werden die Afrikaner in der Islamischen Gemeinde bleiben. Wer diese unterstützen möchte, kann über das Konto der Islamischen Gemeinde Glinde bei der Haspa (Konto 13 98 12 92 60, BLZ 200 50 550, Stichwort Afrikanische Flüchtlinge) spenden oder Sachspenden abgeben im Tannenweg 5, am Infostand der Bürgerinitiative mittwochs und sonnabends auf dem Glinder Markt oder bei Heimtierbedarf Metschulat (Mühlenstraße 7). Gebraucht werden unter anderem: Maisgries, Reis, Nudeln, Kartoffeln, Essig und Öl, Zucker, Obst, stilles Wasser, schwarzer Tee, Shampoo, Dusch- und Waschmittel.