190 Sozialhilfeempfänger: Zahl der Menschen, die auf Grundsicherung angewiesen sind, steigt

Mehr und mehr Alte und Kranke in Glinde sind arm. Die Zahl der Sozialhilfeempfänger ist erneut gestiegen - und das noch stärker als in den Jahren zuvor.

Aus dem aktuellen Bericht des Bürgermeisters geht hervor, dass im Juni 190 Menschen auf zusätzliche staatliche Hilfe angewiesen waren. Ein Plus von 18 Prozent im Vergleich zur letzten Erhebung im Dezember vergangenen Jahres. Besonders hoch: die Anzahl der Glinder, die auf Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung angewiesen sind.

Waren es im Dezember 2012 bereits 124 Menschen, die Grundsicherung bezogen, stieg die Zahl im Juni auf 140 Menschen. Die Grundsicherung besteht aus dem Hartz-IV-Satz sowie der Zahlung einer "angemessenen" Miete und der Heizkosten.

Auch bundesweit hat die Zahl der Empfänger von Grundsicherung einen neuen Rekordwert erreicht. Laut dem Statistischen Bundesamt in Wiesbaden waren im Jahr 2011 rund 844 000 Menschen auf diese Art der staatlichen Hilfe angewiesen - 2010 lag die Zahl der Empfänger noch 5,9 Prozent darunter. Die Grundsicherung wurde 2003 eingeführt. Seitdem steigt die Zahl der Empfänger stetig. In Schleswig-Holsteins reichstem Kreis Stormarn stieg die Zahl derer mit Grundsicherung von 1261 im Jahr 2011 auf 1325 Menschen im Jahr 2012.

Die zunehmende Armut im Alter in Glinde bekommen auch die Helfer der Glinder Tafel jeden Donnerstag vor Augen geführt. Immer mehr ältere Menschen, deren Rente nicht ausreicht, suchen den Weg ins Gutshaus, um sich mit Lebensmitteln einzudecken.

Auch die Zahl der Glinder, die Hilfe zum Lebensunterhalt und Hilfe zur Pflege außerhalb von Einrichtungen beziehen, stieg im ersten Halbjahr 2013 in der 18 000 Einwohner zählenden Stadt von 18 beziehungsweise 19 Personen auf jeweils 25. Insgesamt gab die Stadt Glinde im ersten Halbjahr 2013 rund 552 200 Euro für Sozialhilfe aus. Die Aufwendungen werden zu 100 Prozent vom Kreis erstattet.