Bürgermeisterkandidaten Kramer, Malone und Hettwer stellten sich den Fragen der Oststeinbeker

Knapp 400 Oststeinbeker drängten sich Mittwochabend in den schwülwarmen Bürgersaal, um die drei zu sehen und zu hören, die am 8. September zum neuen Bürgermeister gewählt werden wollen. Gut eineinhalb Stunden hatten die Kandidaten Jürgen Hettwer, Uta Kramer und Gabriela Malone Zeit, sich den Bürgern vorzustellen und schon mal auf Stimmenfang zu gehen - moderiert von Reinbeks Bürgermeister Axel Bärendorf.

Malone - schlagfertig und gut vorbereitet - sparte nicht mit Hinweisen, dass so manches in der Vergangenheit in der Verwaltung versäumt wurde, sie sich dafür einsetzen wolle, dass künftig vorausschauender und mit mehr Bürgerbeteiligung gearbeitet werde. Hettwer - leicht nervös mit "Herzklopfen", wie er selbst zugab - betonte seine Erfahrung als leitender Verwaltungsbeamter, zunächst als Hauptamtsleiter in Oststeinbek, heute als Sieker Amtsleiter, verantwortlich für fünf Gemeinden. Auf die Frage, was er verändern wolle, antwortete er, dass er vor allem Oststeinbek wirtschaftlich voranbringen werde, mit allen Gewerbetreibenden das Gespräch suchen und so Gewerbesteuern für die Zukunft sichern wolle. Uta Kramer - zwar gut vorbereitet, jedoch ohne Erfahrung mit der Arbeit in einer Gemeindeverwaltung - wurde mit der Frage konfrontiert, wie sie sich die Kompetenz für das Amt aneignen wolle und konterte, dass man sich mithilfe kompetenter Rathausmitarbeiter alles aneignen könne.

Alles in allem blieb es eine sachliche, informative Runde. Wer mit einem hitzigen Wortgefecht à la Deneckeabwahleinwohnerstunde gerechnet hatte, wurde enttäuscht. Lediglich der CDU-Abtrünnige Stephan Merckens legte den Finger in die Oststeinbeker Verwaltungswunde, sprach die Mängel des Gemeindeprüfungsberichts an und fragte, in wieweit Hettwer als ehemaliger Hauptamtsleiter diese auf sich beziehen könne. "Ja, ich bin ein Teil des GPA-Berichts", räumte er ein. "Aber vergessen Sie auch nicht, welche Projekte wir damals hatten, dazu kamen erhebliche Personalausfälle. Unser Credo war: Arbeite nach außen, nicht nach innen." Und der Gemeindeprüfungsbereicht 2006 sei schließlich gut gewesen. Damit bewegte sich Hettwer jedoch auf dünnem Eis. Fakt ist: Bereits der GPA-Bericht 2006 wies Mängel auf. Und der letzte GPA-Bericht, der Ende letzten Jahres für viel Wirbel sorgte, rügt, dass diese bis 2012 nicht beseitigt worden sind. Die Mängel, die auch im Bereich des Controllings aufgelaufen seien, so Hettwer, wolle er gern mit Malone - als zuständige Amtsleiterin - im Team aufarbeiten.

Ob es dazu kommt, werden die Oststeinbeker am Wahltag entscheiden. Bis dahin verspricht es ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen Malone und Hettwer zu werden. Applaus war am Mittwoch jedoch vorerst allen drei sicher. Doch Bärendorf warnte, wenn auch scherzhaft: "Genießen Sie den Applaus, er wird mit der Zeit weniger werden."

Nächste Vorstellungsrunde: Dienstag, 13. August, 19.30 Uhr, Gaststätte Schwarzenbek (Dorfstraße 26).