Jugendzentrum oder Mensa?: Stadt will jetzt Fachmann beauftragen, wie Gebäude genutzt werden kann

Wolf Tank von Bündnis 90/Die Grünen staunte nicht schlecht, als Bürgermeister Rainhard Zug im Sozialausschuss die Katze aus dem Sack ließ: "Ja, eine Entscheidung, was aus der ehemaligen 'Jever Deel' wird, gibt es definitiv nicht vor 2014."

Kurz zuvor hatte Sachgebietsleiter Ole Jönsson mitgeteilt, dass die Verwaltung Planungskosten für einen Sachverständigen in den Haushalt 2014 stellen will. Dieser Sachverständige soll untersuchen, ob und in wieweit der Beschluss des Sozialausschusses, in der Ex-Kneipe am Oher Weg ein Jugendzentrum einzurichten, und die Einrichtung einer Schulmensa im selben Gebäude kompatibel sind. "Wir werden da ohne Kompetenz eines Fachmannes nicht weiterkommen", so Zug.

Die Mitglieder des Sozialausschusses hatten sich bereits im Frühjahr für die Einrichtung eines Jugendzentrums in der ehemaligen "Jever Deel" ausgesprochen, als der alte Wunsch des Schulzentrums wieder aufkam, das Gebäude als Mensa nutzen zu können. Zuvor hatten sich Politiker und Verwaltungsmitarbeiter in der Arbeitsgruppe "Gemeinwesenarbeit" mit dem Thema Doppelnutzung beschäftigt und vorgeschlagen, die offene Jugendarbeit mit Aufenthaltsräumen für die Schüler des Gymnasiums und der Sönke-Nissen-Gemeinschaftsschule zu kombinieren. Doch die Schulleitungen sprachen sich dagegen aus.

Nun sieht sich die Verwaltung nicht in der Lage, abschließend zu prüfen, wie die ehemalige "Jever Deel" am besten genutzt werden kann. Zug: "Was fachlich und technisch möglich ist, muss ein Gutachten entscheiden. Außerdem liegen uns trotz mehrfacher Anfragen die genauen Nutzungspläne des Schulzentrums nicht vor."

Kaum überrascht über die Mitteilung der Verwaltung schienen dagegen Vertreter von SPD und CDU zu sein: Sozialausschussvorsitzender Frank Lauterbach (SPD) fand ebenfalls, dass ein Sachverständiger entscheiden müsse "was machbar" sei. Die CDU kommentierte die Mitteilung der Verwaltung gar nicht. Tank (Grüne) hingegen will das Vorgehen der Verwaltung nun noch einmal in seiner Fraktion diskutieren.