Straßenbäume: Jeder kann die großen und kleinen Schattenspender unterstützen

Gleich früh um 7 Uhr fährt Christina Leesker (43) vom städtischen Gartenbau mit dem umfunktionierten Güllewagen an den Mühlenteich. Der Motor läuft, ein Hebel wird umgelegt und die starke Pumpe, die später beim Bewässern der Pflanzen hilft, wird zum Sauger. 2500 Liter Mühlenteichwasser nimmt der Wagen auf. Alle Hähne abgesperrt und los geht's Richtung Innenstadt. Geschickt parkt sie hinter der Grüninsel auf der Sönke-Nissen-Allee. Dort bekommt jetzt die bunte Pracht ordentlich feuchte Füße. "Jetzt, wo es so heiß ist, gieße ich zweimal in der Woche. Sonne und Trockenheit können die Sommerblumen, die jetzt schon prima durchgewurzelt sind, gut ab", sagt Christina Leesker. Sie gießt früh morgens, weil der Tau dann dafür sorgt, dass die Erde das Wasser besser aufnimmt. Außerdem achtet sie darauf, möglichst wenig Wasser auf die Blüten und Blätter zu sprengen. "Die Wassertropfen werden sonst zu einer Art Brennglas. Das können die Pflanzen nicht ab", weiß sie aus Erfahrung.

Sind die ungezählten Studentenblumen, Dahlien und Verbenen rund um den Marktplatz versorgt, sind die jungen Bäume in den Neubaugebieten Olande und Alte Wache dran. "Die brauchen jetzt auch einen richtig großen Schluck aus dem Wagen", sagt sie. Auch wenn es nun abends tatsächlich mal Regen gibt, reicht das noch lange nicht aus. "Ich würde mich sehr freuen, wenn jeder auch einmal an die Bäume vor der eigenen Haustür denken würde. Ein Eimer Wasser pro Baum hilft schon richtig weiter", appelliert die Expertin.