Kandidatur: Politik steht hinter ehemaligem Hauptamtsleiter

Ein Altbekannter will frischen Wind ins Oststeinbeker Rathaus bringen: Ex-Hauptamtsleiter Jürgen Hettwer stellt sich am 8. September zur Bürgermeisterwahl. Und das mit Rückenwind aus der Politik. Nachdem alle Parteien in der vergangenen Woche ihre Mitglieder zusammengetrommelt hatten, um einen gemeinsamen Kandidaten für das Bürgermeisteramt zu finden, war die Personalie Hettwer am vergangenen Wochenende das Gesprächsthema in der Gemeinde.

Immerhin hatte Hettwer 15 Jahre lang im Oststeinbeker Rathaus gearbeitet, bis der Diplom-Verwaltungswirt vor zweieinhalb Jahren beschloss, die Karriereleiter weiter hoch zu klettern und leitender Verwaltungsbeamter im Amt Siek wurde. Dort berät er bis heute fünf ehrenamtliche Bürgermeister aus den Gemeinden Siek, Brunsbek, Braak, Stapelfeld und Hoisdorf und trifft mit ihnen entscheidende Absprachen für die Gemeindeverwaltung.

Nun aber zieht es ihn zurück: "Mich reizen das Mehr an Verantwortung und die Gestaltungsmöglichkeiten, die ich in Oststeinbek hätte", sagt der 49-Jährige. "Außerdem wird man von den Bürgern gewählt", sagt Hettwer. "Diese demokratische Legitimation reizt mich ebenfalls." Einer Partei sei er nie beigetreten. "Mich interessiert das sachorientierte Arbeiten, nicht die Parteipolitik", sagt Hettwer. Im Rathaus sei es wichtig, in einem "Wohlfühlklima" zu arbeiten.

Der 49-Jährige lebt mit seiner Familie in Hoisdorf. Einen Umzug aber plane er, auch im Falle seiner Wahl, vorerst nicht. "Meine Tochter Charlotte ist zwölf und geht hier aufs Gymnasium", begründet Hettwer. Wohl aber freut er sich auf die Begegnung mit "alten und neuen Gesichtern".

Hans-Joachim Vorbeck, CDU-Fraktionsvorsitzender und derzeit amtierender Bürgermeister, sieht darin Vorteile. "Jürgen Hettwer kennt den Großteil der Mitarbeiter und weiß, wie er mit ihnen umgehen muss." Außerdem habe er Kenntnisse in jedem Sachgebiet. "Ich habe Hettwer bereits im Januar gefragt, ob er kandidieren wolle. Und das ist typisch Hettwer: Er hat erst mal um Bedenkzeit gebeten, bevor er sich entschied."

Auch die Mitglieder der OWG sind von Hettwer überzeugt. "Er hat schon früher im Rathaus erfolgreich gearbeitet, wir sind sicher, dass er diese Arbeit als Bürgermeister hervorragend fortsetzen wird", sagt Fraktionschef Rudi Hametner. Jürgen Verwiebe (FDP): "Er verfügt über Kompetenz, Fachwissen und nach zweieinhalb Jahren als leitender Verwaltungsbeamter im Amt Siek das nötige Rüstzeug für den Posten."

Lediglich die SPD hat beschlossen, keine Empfehlung auszusprechen. Fraktionschef Christian Höft: "Er ist ein kompetenter Bewerber, so wie die anderen auch." Neben Hettwer kandidieren bisher nur noch die Einzelkandidatinnen Uta Kramer und die Bereichsleiterin Controlling im Oststeinbeker Rathaus, Gabriela Malone.