Autobahn 1: Anschlussstelle Öjendorf komplett gesperrt - Feuerwehr Oststeinbek steht vor Problemen

Die Bauarbeiten auf der Autobahn 1, zwischen der Anschlussstelle HH-Billstedt und dem Kreuz HH-Ost, sorgen seit Monaten täglich für Verkehrsbehinderungen. Seit Anfang der Woche ist, nachdem bereits die Anschlussstelle Öjendorf Richtung Süden gesperrt worden ist, auch noch die Auffahrt in Richtung Norden nicht mehr befahrbar. Bei Oststeinbek geht es deshalb weder auf die A 1 noch herunter - und das bis Ende Oktober.

Nicht nur für Pendler bedeutet das längere Umwege und Fahrtzeiten. Auch die Freiwillige Feuerwehr Oststeinbek musste jetzt umplanen. Die Wehr, die bei Unfällen für den Autobahnabschnitt zwischen dem Kreuz HH-Ost und Barsbüttel zuständig ist, muss im Notfall nun umständliche Umwege in Kauf nehmen.

Denn anstatt über die Auffahrt HH-Öjendorf direkt auf die Autobahn abzubiegen, müssen die Retter nun zunächst von der Wache in Oststeinbek über Havighorst, Boberg nach Billstedt über die Bundesstraße 5, um von dort dann auf die A 1 aufzufahren. "Das Problem ist, dass wir uns nach einem Verkehrsunfall dann hinter dem Stau anstellen müssten", fürchtet der Sprecher der Oststeinbeker Wehr, Christian Höft. Ob sich die Rettungsfahrzeuge dann zügig ihren Weg durch den Stau bahnen können, sei fraglich. Denn durch die Fahrbahnverengung von drei auf zwei Spuren innerhalb der Baustelle sei es kaum möglich, eine Rettungsgasse zu bilden. "Möglich, dass wir dann gar nicht durchkommen oder erst später am Einsatzort eintreffen", sagt Höft.

Wie viel länger die Oststeinbeker Retter allein durch den Umweg über Havighorst und Boberg zur B 5 zu einem möglichen Einsatz auf der A 1 bräuchten, sei noch nicht getestet worden. "Da haben wir keine Erfahrungswerte", sagt Gemeindewehrführer Carsten Steffen.

Thomas Schmidt, Leiter der Integrierten Regionalleitstelle Süd in Bad Oldesloe, rechnet jedoch nicht mit Problemen: "Wir arbeiten eng mit der Feuerwehreinsatzzentrale Hamburg zusammen. Bei einem Unfall wird die Oststeinbeker Feuerwehr von den Hamburger Wehren in diesem Bereich unterstützt. Außerdem wird je nach Lage des Einsatzortes noch die Freiwillige Feuerwehr Barsbüttel alarmiert."

Problematisch aber könnte es werden, wenn es weitere Sperrungen gibt. Denn laut Informationen der Regionalleitstelle soll auch die Anschlussstelle Billstedt in den kommenden Wochen vorübergehend gesperrt werden. "Noch aber haben wir darüber keine Informationen erhalten. Wir wissen nur, dass die Bauarbeiten insgesamt vier Wochen in Verzug geraten sind", sagt Schmidt.

Seit Frühjahr 2012 wird die Fahrbahn der A 1 zwischen HH-Billstedt und dem Kreuz Ost komplett erneuert und mit offenporigem Asphalt, sogenanntem Flüsterasphalt, versehen. Auch die Autobahnbrücke über die Glinder Au wird saniert und neue Lärmschutzwände werden gebaut.

Vor allem zur Rushhour in den frühen Morgenstunden und am späten Nachmittag kommt es in diesem Bereich immer wieder zu langen Staus. Eine Verkehrszählung im vergangenen Jahr ergab, dass täglich mehr als 90 000 Fahrzeuge diesen Autobahnabschnitt nutzen.