Glinde (st). Lollo Bianco statt Buchsbaum als Beeteinfassung. Ein Wall voller Hortensien und Funkien. Ein mit Pflanzen bewachsenes Schuppendach - und dazwischen überall Hochstammrosen.

All das und noch mehr ist in einem verwunschenen Garten eines End-reihenhauses an der Straße Groothegen zu entdecken. "Unser Garten ist ein richtiger Sommergarten", sagt die Herrin dieses versteckten Paradieses, Beate Rusche. Ihr Mann Martin hält sich zurück: "Ich bin nur der Mann fürs Grobe", behauptet er.

Momentan genießen sie am liebsten die blaue Stunde am frühen Abend: "Dann kommen alle Farben richtig schön zur Geltung", erzählt Beate Rusche. "Im Frühjahr habe ich unglaublich viel zu tun. Jetzt geht es einigermaßen." Sie kann die Früchte ihrer Arbeit genießen. Lange verreisen will sie jetzt gar nicht: "Warum soll ich woanders hin, wenn es hier am schönsten ist?", fragt sie. Die Klematis, die sich die Bäume hochranken, der 30 Jahre alte, prächtige Oleander zwischen all den anderen Kübeln auf der Terrasse, die Rose Bailando, derzeit ihre Lieblingsrose, ihre Mitbewohner Mönchgrasmücke, Hummel, Biene und Libelle - sie alle geben ihr Recht. "Am liebsten sind mir eigentlich die Blüten, in denen man die Staubgefäße sieht", sagt die Gärtnerin. "Die haben ein Gesicht."

Wenn die Rusches doch mal verreisen, bringen sie stets Souvenirs mit: Als sie aus der Bretagne kamen, musste die Hecke weg, eine bewachsene Steinmauer her. Seit ihrer Rückkehr aus England taucht ein kleines, keramisches "Ungeheuer" aus dem Teich auf.

Wer sich den Garten anschauen will, ist am Sonntag zwischen 15 und 18 Uhr am Groothegen 68 zur Offenen Gartenpforte willkommen. Bis dahin blühen auch Phlox und Hortensien, verspricht Martin Rusche.