Auszeichnung für Alfa Laval

Naujokat ist sogar extra nach Glinde gezogen, um hier Industriekaufmann zu werden, Friedt behauptet sich als Industriemechanikerin im dritten Lehrjahr in einer Männerdomäne und Philipp Ottens finanzierte seine Lehrfirma sogar einen Auslandsaufenthalt in England. Wegen der tollen Chancen, die Alfa Laval seinen Auszubildenden eröffnet, überreichte Bildungsministerin Prof. Waltraud Wende dem Betrieb gestern Nachmittag den "Ausbildungs-Award" der Industrie- und Handelskammer (IHK).

"Eine Auszeichnung, für die man sich nicht bewerben kann", wie Lars Schöning, Hauptgeschäftsführer der IHK, betonte. Pro Jahr zeichnet die Kammer nicht mehr als 20 von insgesamt 4000 Ausbildungsbetrieben aus.

"Ein Auswahlkriterium sind die guten bis sehr guten Abschlüsse, die wir an den Noten ablesen können", erläuterte Schöning. "Außerdem hat es bei Alfa Laval in den vergangenen zehn Jahren keinen einzigen Abbrecher gegeben." Das Unternehmen gehe aktiv auf die jungen Leute und die Schulen zu, um die passenden Bewerber zu finden, engagiere sich bei den Prüfungen der IHK und bemühe sich um die Vereinbarkeit von Familie und Beruf.

"Außerdem zählt aber auch die 'gefühlte' Ausbildungsqualität", sagte Schöning. "Denn ein wichtiger Punkt ist, dass es dem Unternehmen gelingt, Jugendliche für ihre Arbeit zu begeistern."

Waltraud Wende überreichte Geschäftsführer Jens Pulczynski den "Nachwuchs-Oscar", wie sie den Preis nannte, und lobte die schwedische Unternehmenskultur von Alfa Laval sowie die Flexibilität, mit der es auf seine Auszubildenden eingeht.

"Oft werden die Jugendlichen kritisiert: Sie seien nicht ausbildungsfähig", sagte sie. "Doch wir dürfen nicht vergessen, dass die Anforderungen exorbitant gewachsen sind. Ein Automechaniker ist heute eher ein Elektroniker."

Ausbildungsleiterin Stephanie Siewert hatte berichtet, dass die Firma in einem Jahr keine passenden Bewerber für den Beruf des Industriekaufmanns gefunden hatte, wohl aber für den Industriemechaniker. Kurzerhand stellte das Unternehmen einen weiteren Industriemechaniker ein. Siewert betreut alle 17 Auszubildenden des Betriebs.

Alfa Laval handelt und produziert Anlagen für die Gas-, Öl- und Energieindustrie, vor allem Wärmetauscher und Separatoren, aber auch Pumpen und Ventile.