Neuer Kreischef will sich einbringen

Der Sozialversicherungsangestellte der DAK folgt im Kreistag auf die Reinbekerin Christa Zeuke. "Ich freue mich auf die neue Aufgabe", sagt Harmuth, der jetzt die Stormarner Politiker repräsentiert. "Ich lerne unheimlich viele nette Leute kennen und werde dabei nicht dümmer."

Im Kreis ist er für die CDU schon seit zwölf Jahren aktiv: "Gemeinsam mit den anderen Fraktionen haben wir beispielsweise dafür gesorgt, dass neue Rettungswachen gebaut wurden, dabei haben wir den Betrieb durch die Fusion mit Lauenburg und Ostholstein schlank gehalten. Gleiches gilt auch für die Fusion der Abfallwirtschaftsgesellschaft." Bei der Umstellung der Gebühren auf Entgelte habe er sich innerhalb der eigenen Fraktion durchgesetzt. In seinem Wohnort Bargteheide hat er ebenfalls einiges bewegen können. "Wir sind vor 26 Jahren wegen des Jobs von Essen nach Bargteheide gezogen. Daraus wurde eine große Liebe zu Schleswig-Holstein."

Er stellt fest: "Man kann viel meckern. Aber ich will etwas verändern, da muss ich mich auch einbringen." Das sei der Tenor in der Familie. Denn es war seine Frau Cornelia, die zuerst politisch aktiv wurde: "Als unser Sohn noch zur Schule ging, begann sie sich zuerst als Elternvertreterin, später in der Kommunalpolitik zu engagieren." Bei einer CDU-Veranstaltung wollte er sich nicht mit dem Partnerprogramm zufrieden geben, sondern mitdiskutieren. Im Anschluss kam Rainer Wiegard, von 2005 bis 2012 Schleswig-Holsteins Finanzminister, auf ihn zu: "Du hast Ideen. Leute wie dich brauchen wir." So kam er zur CDU.

Die "Reviere" haben er und seine Frau abgesteckt: Sie ist in Bargteheide, er im Kreis aktiv. Wenn die Parteien über Nachwuchssorgen klagen, liegt das nicht an Familie Harmuth: Sohn (30) und Tochter (24) sind inzwischen ebenfalls in der Kommunalpolitik. Nur seine Enkelin ist mit ihren zarten acht Monaten noch außen vor. Mit Politikverdrossenheit habe der Mangel an jungen Mitgliedern indes nichts zu tun, ist Harmuth sicher: "Dass Menschen sich nicht langfristig engagieren wollen, ist ein gesellschaftliches Problem, dass alle Vereine betrifft."

Dass Harmuth ein Teamplayer ist, zeigen auch seine Hobbys: Er organisiert Ausflüge für alle Bargteheider und baut für die Familie gern alte Häuser aus. "Ich stamme aus einer Großfamilie und habe schon mit zehn Jahren auf einem Dach gesessen, um beim Schindelabdecken zu helfen", erzählt er. Heute packt er mit Vorliebe beim Hausausbau seiner Kinder mit an.

Die erste Bustour organisierten er und seine Frau in den 1990er-Jahren nach Berlin: "Wir hatten 55 Plätze und 400 Anmeldungen." Daraus entwickelte sich eine Leidenschaft für Berlin. "Mit der Zeit konnten wir selbst durch die Stadt führen." Heute führen die Touren auch nach Hamburg und zu seiner großen Liebe - Schleswig-Holstein.