Architekt stellt Ideen für möglichen Umbau vor - Gemeindevertreter beschließen, das Dach zu verstärken

Luftig, hell, modern mit viel Glas und offenem Bereich für den Bürgerservice - das hatten alle vier Ideen gemeinsam. Doch es gab auch große Unterschiede, die den Haushalt der Gemeinde auch verschieden stark belasten würden. Die Spanne der möglichen Umbauten würde von 500 000 bis eine Million Euro reichen.

Der teuerste Entwurfvorschlag sieht neben einer Verlegung des Treppenhauses auch eine Aufstockung des Rathaussaals vor, der künftig unter anderem für Büro- und Beratungsräume genutzt werden soll. "Das sind lediglich vorerst die Visionen des Architekten zu einer Erweiterung des Rathauses. Keiner der Entwürfe wird so realisiert werden", stellte Amtsleiterin Gabriela Malone klar.

Wie umfangreich eine Erweiterung sein wird, wie viele Büros künftig im Rathaus untergebracht werden sollen, ob das Treppenhaus in den bisherigen Rathaussaal verlegt wird und ob dieser um ein Geschoss aufgestockt wird, das soll in den kommenden Monaten in einem Lenkungsausschuss beraten werden. Das Gremium, das sich aus Architekten, Verwaltungsmitarbeitern und Vertretern der Politik zusammensetzt, will bis Ende August zu einem Ergebnis kommen. "Das ist sportlich, aber machbar", sagte Hans-Joachim Vorbeck (CDU), amtierender Bürgermeister.

Die Lenkungsgruppe werde mit ihrer Arbeit eine Entscheidung für Oststeinbeks Zukunft schaffen. Denn geklärt werden müsse auch, ob lediglich 21 Büroplätze eingeplant werden - die für die momentane Verwaltungsarbeit ausreichen würden - oder ob sich die Gemeinde schon jetzt auf eine Vergrößerung der Verwaltung einstellt. "Wir wissen noch nicht, welche Aufgaben Bund und Land künftig noch an die Kommunen übertragen werden", sagte Vorbeck. Die Gemeindevertreter hörten sich die Konzeptideen interessiert, aber auch skeptisch an. "Bisher haben wir lediglich über einen Umbau des Rathaussaals gesprochen, um ihn für bisher fehlende Büros zu nutzen. Aber über eine Aufstockung müssen wir sehr überlegt nachdenken. Es geht auch um Kosten", sagte Wolfgang Lorenz (SPD). Günter Nörenberg (OWG) sprach sich gar ganz lediglich für einen Umbau des ehemaligen Veranstaltungsraumes aus.

In einem waren sich die Gemeindevertreter nach längerer Diskussion am Montag aber bereits einig: Damit das Dachgeschoss von der Verwaltung auch künftig genutzt werden kann, soll es durch zwei neue Dachpfetten statisch verstärkt werden. Dafür stellten die Politiker 35 000 Euro in den Nachtragshaushalt 2013 ein.

Architekt Jens Michaelis riet dringlich dazu, diese Maßnahme als erstes zu realisieren. "Der Zustand des Dachgeschosses ist momentan grenzwertig. Die Traglast ist zwar derzeit ausreichend, aber wird auf Dauer nicht bestehen", fand er deutliche Worte. Derzeit trägt das Dachgeschoss nach statischen Berechnungen etwa 150 Kilogramm pro Quadratmeter, vorgeschrieben für Büroräume sind jedoch 200.