Bewegend: Schüler, Kollegen und Freunde musizieren auf der Trauerfeier zu seinem Gedenken

Der beliebte Mathematik- und Musiklehrer der Gemeinschaftsschule Wiesenfeld war am 21. Mai an der K 80 tödlich verunglückt, als er nach Hause radelte.

"David Rusch war weit mehr als euer Lehrer", sagte Pastor Sören Neumann-Holbeck gestern in der Mensa am Holstenkamp, die die Trauergäste kaum fassen konnte. "Er hat euch die Liebe zur Musik geschenkt und euch zu einer besonderen Gemeinschaft, einer besonderen Schule gemacht. Sein Tod hat uns verstört."

Das Geschenk - die Musik - prägte die Gedenkstunde und trug die Gäste in ihrer Trauer: Ob offene Tränen, verstohlenes Schneuzen, versteinerte Mienen oder hinter den Händen versteckte Kindergesichter - die Lieder und Stücke, mit denen Schüler und Lehrerkollegen Rusch die letzte Ehre erwiesen, waren ergreifend. Applaudierten die Trauergäste zuerst nur zögernd, wurde ihr Beifall zunehmend sicherer und fester. Als die Big-Band "Don't stop believing" spielte, standen sie sogar auf und klatschten.

Schüler und Lehrer fanden sehr persönliche Worte für ihr Gedenken. Schulleiter Volker Wurr erinnerte sich daran, wie David Rusch mit "Zopf, wallendem Haar oder Hut" mit seiner kleinen Tochter oder dem Sohn auf dem Arm oder zwischen den Beinen in genau dieser Mensa, die er als Konzertsaal mit gestaltet hatte, dirigierte: "Er war ein begnadeter Musiker, der seine Schüler begeistern und zu Höchstleistungen antreiben konnte", sagte er mit bewegter Stimme. Er sei ein liebevoller Ehemann und ein fürsorglicher Vater für seine drei kleinen Kinder gewesen. "Ich habe einen Freund verloren."

Schließlich bedankte sich Wolfgang Rusch, Schwiegervater des Verstorbenen: "Die überwältigende Teilnahme hat unserer Familie genau die Kraft gegeben, die Sie uns gewünscht haben. Was ich gelernt habe, ist, dass diese Schule vom Geist der Gemeinschaft, der Hilfsbereitschaft und der Liebe geprägt ist. Das ist etwas Großartiges, darauf können Sie stolz sein."

Als Zeichen des Loslassens versammelten sich die Trauernden zum Abschluss vor der Mensa und ließen dort 300 bunte Luftballons über Wiesenfeld aufsteigen. Die Zahl der Trauernden überstieg diese Zahl bei Weitem.