Glinde (pkb). Die konstituierende Stadtvertretersitzung, die für Donnerstag, 20. Juni, im Festsaal des Bürgerhauses angesetzt ist, wird es in sich haben. Dafür sorgt die Pattsituation von CDU und SPD.

Sie haben jeweils elf Sitze. Beide großen Fraktionen wollen nach wie vor das Amt des unparteiischen Bürgervorstehers besetzen.

Böse Zungen behaupten, Wolfgang Pohlmann (SPD, 66) sitze auf gepackten Kartons, um ins Büro im Rathaus zu ziehen. Rolf Budde (CDU, 68) gibt sich entspannt. Beide haben viel Erfahrung in der Kommunalpolitik, waren mehrfach Stadtvertreter und Ausschussvorsitzende. "In der CDU-Klausur wurde Rolf Budde einstimmig bestimmt", betont der neu gewählte Fraktionsvorsitzende Dr. Rainer Neumann (65) und weist daraufhin, dass Budde sich ehrenamtlich sehr für die Stadt engagiere. Die CDU sehe keinen Grund, auf das Amt zu verzichten.

SPD-Fraktionschef Bernd Wersel (51) betont, dass Wolfgang Pohlmann seinen Wahlkreis mit 208 Stimmen, den meisten in der Stadt, geholt und damit die demokratische Legitimation für das Amt habe. "Er hat die Rückendeckung der Fraktion", sagt er.

Kompromiss? Nein danke!

So blieb auch ein Sondierungsgespräch erfolglos. Wenngleich man einig wurde, dass eine Fraktion den Bürgervorsteher und eine den ersten Stadtrat besetzen wird. "Nun sind die Stadtvertreter und damit die Grünen dran", sagt Neumann. Für sie hebt Fraktionschef Wolf Tank die Hände: "Es gibt keine Vorgabe und wir enthalten uns nicht."