Fußballturnier: 14 Mannschaften kicken für mehr Toleranz

Am Sonnabend konnten nach spannenden Duellen die Titelverteidiger - die Mannschaft Glinder Bürger I, die diesmal unter dem Namen "Welat" startete - den Pokal erneut mit nach Hause nehmen.

Eigentlich ist Fußball die schönste Nebensache der Welt. Wenn sich aber 14 bunt zusammengewürfelte Mannschaften auf dem Platz treffen, um mit ihrem Spiel ein Zeichen gegen den Thor-Steinar-Laden an der Möllner Landstraße und gegen rechte Gesinnung zu setzen, wird daraus schnell ein Hauptanliegen. So geschehen am Sonnabend auf dem Glinder TSV-Sportplatz. Hier richtete die Bürgerinitiative gegen Rechts mit dem TSV Glinde zum zweiten Mal ein Fußballturnier nach dem Motto "Rechts steht im Abseits" aus.

"Die zweite Auflage dieses Turniers ist ein starkes Geschütz gegen Rechts", lobte auch Bürgermeister Rainhard Zug bei seiner Begrüßung der Mannschaften auf dem Sportplatz. Und auf dem hatte sich reichlich Politprominenz versammelt, um ein Zeichen für Toleranz zu setzen.

Denn auch Schleswig-Holsteins Innenminister Andreas Breitner (SPD) und Wirtschaftsminister Reinhard Meyer (SPD) kickten mit, zusammen mit den SPD-Landtagsabgeordneten Martin Habersaat und Tobias von Pein im FC Landtag. Gut abgeschnitten haben die Politkicker aber nicht - sie flogen schon in der Vorrunde raus.

Angetreten waren neben ihnen vorwiegend Mannschaften aus der Region: der Verein "Nestwerk", der Zweckverband und die Stadt Glinde, deren Betriebssportmannschaft, der FC Karnack, Jusos aus Trittau, Betriebssportler von "Hellbut-Verpackungen" aus Barsbüttel, Mitglieder der Moschee Glinde, zahlreiche Glinder Freizeitkicker, eine Frauenmannschaft mit jungen Fußballerinnen aus Glinde und Reinbek sowie Spieler vom NDR Sinfonieorchester und von der Initiative "Jung gegen Rechts", die eigens aus Brandenburg kamen.

Selbst in der Schiedsrichterriege gab es ein bekanntes Gesicht: der SPD-Landesvorsitzende Ralf Stegner. "Ich habe 15 Jahre Erfahrungen als Schiedsrichter", verriet der gut gelaunte Politiker. Bevor er das erste Spiel pfiff, gab ihm Oberschiedsrichter Bernd Schaffernicht trotzdem noch einmal eine kurze Einweisung. Weil auf kleinem Feld gespielt wurde, gab es nach den Regeln des Hamburger Fußballverbandes (HFV) kein Abseits.

Peter Nilsson vom TSV Glinde, der das Turnier leitete, denkt bereits über die nächste Veranstaltung im kommenden Jahr nach: "Es ist wieder super gelaufen, und wir haben viel Fürsprache von allen Seiten erhalten. Ein drittes Glinder 'Kicken gegen Rechts' wird es ganz sicher geben." Besonders habe ihn gefreut, dass neben den vielen Politikern auch eine Frauenmannschaft mitgespielt hat. "Das war ein tolles Zeichen, das kann man gar nicht genug würdigen."