Ganztagsschule: Konzept steht

Die Kinder können dann am Holstenkamp in der Trägerschaft der Stadt von 7 bis 16 Uhr betreut werden.

"Der Bedarf ist da, und wir beschäftigen uns seit 2011 mit der Idee", sagt Schulleiter Klaus Willenbücher (55). Leider habe man fast ein Jahr verloren, weil sich die Gespräche mit dem Hort als vergeblich herausgestellt hätten. "Wir arbeiten zwar außerordentlich gut mit dem Hort zusammen, dürfen es aber nicht bei der Offenen Ganztagsschule. Denn der Hort wird vom Kreis und die Offene Ganztagsschule vom Land gefördert. Das ist sehr schade", sagt er.

So müssen fünf bis sechs Erzieher für zwei bis drei Gruppen gefunden werden. Neue Stellen werden zunächst nicht geschaffen. Es gilt nach ersten Gesprächen, etwa 60 Grundschulkinder zwischen 12 und 16 Uhr zu begleiten. Das sieht anders aus als bei weiterführenden Schulen. "Die Erst- und Zweitklässler haben bis 11.55 Uhr Unterricht, für die Dritt- und Viertklässler verschiebt sich alles um eine Schulstunde. Alle sollen sich nach dem Unterricht erst ein wenig ausruhen und dann in Begleitung zum Mittagessen in die Mensa gehen", erläutert der Schulleiter.

Es folgen freies Spiel und die Hausaufgaben. "Für die Beaufsichtigung möchten wir ältere Schüler gewinnen. Danach können sich die Kinder zum Beispiel als Naturforscher und Fußballer betätigen. Zwischen 15 und 16 Uhr ist noch einmal freies Spiel geplant ", sagt Schulsekretärin Barbara Stoyanov (52). Sie ist zuständig für die weitere Planung - mit zwei zusätzlich bewilligten Wochenstunden.

Im Gegensatz zur Hortbetreuung gibt es in der Offenen Ganztagsschule keine Sozialstaffel, bedauert Klaus Willenbücher. "Es wäre schade, wenn sich aus wirtschaftlichen Gründen eine Spaltung ergeben würde." Jede Betreuungsstunde am Nachmittag, genauso wie die Frühstunde, schlägt mit 20 Euro monatlich zu Buche. Die Teilnahme von 12 bis 15 Uhr kostet also 60 Euro im Monat. Geschwisterkinder zahlen 50 Prozent. Dazu kommt das Mittagessen mit täglich 3,50 Euro. "Härtefälle" sollen geprüft werden.

Für die Ferien und schulfreie Tage müssen Eltern alternative Betreuungsangebote suchen. "Das wird sich aber wohl nicht lange halten lassen", vermutet Schulleiter Willenbücher. Die Mitglieder des Sozialausschusses diskutieren am 11. Juni darüber, ob auch eine Ferienbetreuung möglich werden könnte.

Zurzeit besuchen etwa 70 Kinder der Grundschule Wiesenfeld den benachbarten Hort Löwenzahn, der allerdings durch diesen hohen Bedarf zwei überplanmäßige Gruppen im Schulgebäude betreut. Wie sich diese Situation entwickeln wird, ist noch nicht abzusehen.

Eltern sollten ihre Kinder für das Ganztagsangebot in den kommenden Tagen jeweils für ein halbes Jahr anmelden.