So muss eine Klimakonferenz sein: Alle Teilnehmer bleiben schön zu Hause (pusten also nicht per Auto oder Flugzeug Schadstoffe in die Luft) und diskutieren via Internet über die globalen Probleme.

Lohbrügger Hochschule initiierte die erste Online-Klimakonferenz - mit eindrucksvoller Resonanz.

. So geschehen jetzt bei der ersten weltweiten Online-Klimakonferenz, initiiert von Professor Dr. Walter Leal vom Forschungs- und Transferzentrum " Application of Life Sciences" der Hochschule für Angewandte Wissenschaften (HAW) in Lohbrügge. Schirmherr der Konferenz war unter anderem Fürst Albert von Monaco.

Ein erstes Resümee der heute zu Ende gehenden Konferenz zeigt: Das Forum der Internet-Diskussion wurde gern angenommen. 950 000 Interessierte aus aller Welt klickten die Seite www.klima2008.net an - Wissenschaftler ebenso wie interessierte Laien. "Es war ein sehr breit gefächertes Publikum - von der Hausfrau über den Handwerker bis zum Investor", freut sich Professor Walter Leal.

87 Beiträge wurden ins Netz gestellt. In 93 Diskussionsforen und 13 Live-Chats diskutierten Menschen überwiegend aus Deutschland, aber auch aus England, Indien, den USA oder Nepal über eingestellte Beiträge, brachten selbst neue Erkenntnisse ein. So konnte ein Teilnehmer mit der Zahl aufwarten, dass der Energieverbrauch in Europa im Jahr 2007 weiter gestiegen ist - um 2,4 Prozent. In Deutschland jedoch ist er um 5,6 Prozent gesunken. "Das zeigt, dass es weniger Energieverbrauch auch bei wirtschaftlichem Wachstum geben kann", so Professor Walter Leal. Eine andere Zahl belegt, dass es noch immer Nachholbedarf etwa beim Klimaschutz von Betrieben oder beim Bau von energiesparenden Häusern gibt. Denn 70 Prozent aller Emissionen werden in Städten erzeugt.

Lehren aus den eingestellten Daten zu ziehen, ist das Ziel der Klimakonferenz. Deshalb wird das Projekt in verschiedene Richtungen fortgesetzt: So sollen die Beiträge in einer Zeitschrift zusammengestellt werden, deren erste Auflage derzeit in Arbeit ist. Auch die Online-Diskussionen sollen vermutlich fortgesetzt werden. Im Gespräch ist zudem das Einrichten einer Online-"Klimabibliothek", in der alle Beiträge zu entsprechenden Themen gesammelt werden. "Etwas in dieser Art gibt es bisher nicht" , sagt der Initiator. Und schließlich soll es auch im nächsten Jahr wieder eine Online-Konferenz geben (2.-6. November 2009). Diesmal aber mit einem Schwerpunkt-Thema: "Die ökonomischen, sozialen und politischen Aspekte des Klimawandels".

Was die Menschen in Deutschland besonders interessiert, hat die Online-Konferenz indes gezeigt. Der meist gelesene Beitrag war ein Bericht der Technischen Universität Harburg über Energiesparen im Haushalt.