Glinde (unb). “Zuerst guckt ihr nach links, dann nach rechts und dann wieder nach links. Erst wenn kein Auto in Sicht ist, geht ihr zügig über die Straße“, weist Eggert Werk, Chef der Glinder Polizeistation, acht Kita-Kinder der evangelischen Einrichtung in die Regeln der Straßenüberquerung ein.

Die Fünf- und Sechsjährigen werden in diesem Jahr in der Grundschule im Tannenweg eingeschult.

Angst um die Sicherheit ihrer Kinder kam vor einigen Jahren bei den Eltern auf, erinnert sich Eggert Werk, als in der Straße die Ampel stillgelegt und durch einen Fußgängerüberweg ersetzt wurde. Um Eltern die Angst zu nehmen, hatte Eggert Werk sich bereit erklärt, mit den angehenden Abc-Schützen zu üben. "Kinder müssen lernen, mit den Gefahren zu leben, wir dürfen sie nicht durch eine Ampel abschirmen."

"Straße überqueren kann ich schon auswendig", wirft Felix Chris ein. Schon öfter ist der Sechsjährige mit seinen Eltern den Schulweg abgegangen. Und zum Kindergarten fahre er öfter mit dem Fahrrad. "Diese Entwicklung beobachten wir schon länger", so der Polizeichef. "Eltern schicken ihre Kinder mit dem Fahrrad los, trauen ihnen aber nicht zu, den Schulweg zu Fuß zu schaffen."

Neben der sicheren Straßenüberquerung lernen die Kinder von dem Polizeibeamten, dass abgesenkte Bordsteine einen Sinn haben, dass sie immer Abstand halten müssen zur Fahrbahn und dass sie sich niemals auf ihre Ohren verlassen sollten. "Weil es auch leise Autos gibt", wie Felix Chris richtig erkannt hat. Und sie wissen nun auch, wie sie in einer Gruppe richtig über die Straße gehen: "Hand raushalten und den Autofahrern ein Zeichen geben, links, rechts, links gucken und wenn die Straße frei ist, zügig gehen", sagt Eggert Werk. "Und ganz wichtig: nicht dabei träumen."

"Kinder müssen lernen, mit den Gefahren zu leben, wir dürfen sie nicht durch eine Ampel abschirmen."