Glinde (ahr). Es war ein großer Tag für die kleinen Nutzer des evangelischen Integrationskindergartens “Wilde Wiese“: Gespannt verfolgten die 60 Kinder, die zurzeit in der Einrichtung an der Straße Schönhorst betreut werden, das Richtfest für einen Krippenanbau.

Ab September sollen dort zehn Kinder im Alter unter drei Jahren Platz finden. Seit Freitag weht über dem Anbau nun die Richtkrone.

Von 2013 an haben Familien Anspruch auf einen Betreuungsplatz in einer Krippe. Deshalb muss auch Glinde das Angebot erweitern. Die "Wilde Wiese", in Trägerschaft der evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde St. Johannes, ist der erste Kindergarten in der Stadt, der zusätzliche Krippenplätze schafft. "Bei uns lässt sich das so kostengünstig wie nirgends sonst umsetzen", sagt der Vorsitzende des Kirchenvorstands, Pastor Thomas Deter. Denn als der Kindergarten vor 19 Jahren gebaut wurde, sei man weise gewesen und habe bereits eine Erweiterung mit eingeplant. "Die Infrastruktur wie Versammlungsraum und Spielplatz sind schon darauf ausgerichtet, die benötigten Leitungen liegen. Es muss nur der Gruppenraum selbst gebaut werden, das war's", erklärt Pastor Deter.

Trotzdem schlägt der Anbau mit stolzen 300 000 Euro zu Buche. Davon muss 165 000 Euro die Stadt tragen, der Rest kommt von Land (130 000 Euro) und Kreis (5000 Euro). Dafür entsteht eine zusätzliche Nutzfläche von 100 Quadratmetern.