Glinde(hof/unb). Es kann jeden treffen: Herz, Leber oder Nieren versagen und man braucht ein neues Organ.

So konnten in den vergangenen 45 Jahren fast 100 000 Organe erfolgreich verpflanzt werden. Den größten Teil nehmen Nierentransplantationen ein, Leber und Herz folgen. Doch die Listen für eine Transplantation sind lang. Mehr als 500 Menschen warten derzeit allein in Schleswig-Holstein auf eine lebensrettende Organspende. Umso wichtiger ist es, dass Menschen bereit sind, ein Organ zu spenden.

Darauf weisen an dem heutigen bundesweiten Tag der Organspende Verbände und medizinische Einrichtungen hin und informieren, wie jeder Mensch ganz einfach zum Lebensretter werden kann - mit dem Organspendeausweis nämlich. Wer den Ausweis in Scheckkartenformat einmal hat, gibt sein Einverständnis, dass im Falle seines Todes Organe seines Körpers entnommen werden dürfen. Vier von fünf Bundesbürgern haben laut AOK-Angaben nichts gegen eine Entnahme. Doch nur 15 Prozent besitzen einen Organspendeausweis. Und wie sieht es bei den Glindern aus? Wer von ihnen ist ein Lebensretter? Wir haben uns umgehört.

Alexander Schwarz , 35 Jahre, Handwerker, Glinde: Ich spende zwar seit Jahren regelmäßig Blut, aber einen Organspendeausweis besitze ich noch nicht. Darüber habe ich bisher auch noch nie nachgedacht. Wirkliche Bedenken habe ich nicht. Vielleicht nehme ich das jetzt mal in Angriff und hole mir einen Organspendeausweis.

Erwin Nikaelski , 54 Jahre, selbstständiger Maler und Lackierer, Glinde: Vor fünf Jahren lag ein Formular für einen Organspendeausweis bei meinem Hausarzt herum. Das ist eine sinnvolle Sache, dachte ich. Seitdem trage ich ihn immer bei mir. Ich spende außerdem regelmäßig Blut. Beides kann Leben retten.

Marc Grunwald , 28 Jahre, Student, Glinde: Über das Thema Organspende habe ich mir bisher noch keine Gedanken gemacht. Dass es jedes Jahr einen Tag der Organspende gibt, wusste ich auch nicht. Aber ich nehme ihn zum Anlass, um darüber nachdenken und mir eventuell einen Spenderausweis zuzulegen.

Heidrun Jung , 60 Jahre, kaufmännische Angestellte, Glinde: Bevor ich mir einen Organspendeausweis besorge, will ich sicher sein, dass im Notfall alles für mich getan wird, bevor mir etwas entnommen wird. Als Kassenpatientin befürchte ich, dass meine gesunden Organe viel wertvoller sind als mein Leben.

Christina Rehder , 23 Jahre, Studentin, Willinghusen: Ich habe seit ich volljährig bin einen Organspendeausweis. Ein Zeitungsartikel hat mich auf die Wichtigkeit aufmerksam gemacht. Den Organspendeausweis habe ich immer bei mir. Er steckt in meinem Portemonnaie zusammen mit dem Blutspendeausweis.