Glinde (tv). Auf ein äußerst gefährliches Verhalten von Autofahrern machte SPD-Politiker Bernd Wersel während der jüngsten Stadtverordnetenversammlung aufmerksam: “Der neue Kreisverkehr an der Einmündung Oher Weg/Holstenkamp wird von vielen nicht ernst genommen“, hat Wersel festgestellt.

"Sie fahren auf dem Oher Weg einfach geradeaus mitten über den Platz." Bürgervorsteher Eberhard Schneider (CDU) bestätigte das, konnte eigene Beobachtungen schildern: "Einige Autofahrer sind anscheinend noch der Auffassung, dass sie auf dem Oher Weg vorfahrtberechtigt sind. Das ist aber ein Irrtum, denn es gilt die Kreisverkehr-Regelung."

Wie Stadtplanerin Jutta Kricheldorff erläuterte, sei die Anlage eines erhöhten zentralen Beetes, welches das Umfahren erzwingen würde, bei dem geringen Kreisdurchmesser nicht möglich gewesen. "Damit auch Lkw und Busse durch den Kreisel passen, musste eine breite Fläche innerhalb des eigentlichen Pflasters befahrbar bleiben. Da würde gerade mal ein Geranientopf in die Mitte passen", so Kricheldorff scherzhaft.

Ein größerer Kreisradius sei an dieser Stelle nicht in Frage gekommen, weil dann südlich angrenzende Grundstücksteile hätten enteignet werden müssen, so die Erklärung der Stadtplanern. Das wollte Bernd Wersel nicht so einfach hinnehmen: "Ein Kreisverkehr muss nicht immer kreisrund sein, sondern kann durchaus auch eine ovale Form haben. Es wäre daher möglich gewesen, die Verkehrsfläche nach Norden auf das städtische Bundeswehrdepot-Grundstück auszudehnen."

Die Verwaltung soll jetzt prüfen, mit welchen baulichen Maßnahmen die Akzeptanz des Kreisverkehrs verbessert werden kann.