Glinde (ahr). Bislang führten die beiden Pavillons auf dem Gelände des Schulzentrums ein eher unbeachtetes Dasein.

In einem der in die Jahre gekommenen Gebäude hat Schulsozialarbeiter Harald Fröhlich sein Arbeitszimmer, der andere Container steht derzeit leer, nachdem die Schule ihn lange Zeit als Fahrradwerkstatt genutzt hat. Doch nun sind Begehrlichkeiten ganz unterschiedlicher Natur erwacht. Die einen wollen die Pavillons auf das Gelände der Spinosa verfrachten, die anderen sehen in ihnen einen möglichen Standort für ein selbst verwaltetes Jugendzentrum. Doch auch Gymnasium und Sönke-Nissen-Schule haben Ideen.

Auf der jüngsten Sitzung des Sozialausschusses hatte die CDU-Fraktion beantragt, die zwei Pavillons der Spinosa zur Verfügung zu stellen. Dafür solle die Verwaltung anfallende Transportkosten errechnen. Hintergrund dieses CDU-Ansinnens war ein Wunsch des mittlerweile gefeuerten Spinosa-Leiters Ingo Schmaal, in den Pavillons eine Werkstatt für Fahrräder und Mofas einzurichten. Das stieß auf Wohlwollen der Christdemokaten im Sozialausschuss.

Doch die Verwaltung machte ihnen einen Strich durch die Rechnung. Ole Jönsson vom Bürgeramt rechnete vor, dass eine Versetzung der Gebäude alles in allem mit 36 000 Euro zu Buche schlagen würde. Es handele sich schließlich nicht um Container, die einfach auf den Haken genommen werden können. "Die Bauwerke haben beim letzten Umzug bereits sehr gelitten. Ich weiß nicht, ob sie einen weiteren Umzug überstehen würden", so Jönsson. Außerdem sei es baurechtlich fraglich, ob solch feste Gebäude auf dem Gelände der Spinosa errichtet werden dürfen. Und schließlich seien Gymnasium wie Sönke-Nissen-Schule selbst an einer weiteren Nutzung der Pavillons interessiert, wenn sie nicht mehr für den Lehrbetrieb benötigt werden.

Das waren Argumente, die auch die CDU überzeugten, von ihrem Antrag Abstand zu nehmen. Doch damit war das Thema noch nicht vom Tisch. Die Ausschuss-Vorsitzende Susanne Böhnert-Tank machte den Vorschlag, die Pavillons als Standort für ein selbstverwaltetes Jugendzentrum zu prüfen. Das sollte im Rahmen eines Antrags passieren, den Frank Lauterbach (SPD) eigenartigerweise unter dem Tagungsordnungspunkt Acht - "Mitteilungen der Verwaltung" - gestellt hatte. In dem wollte Lauterbach einen bestehenden Prüfauftrag für die Verwaltung zu möglichen Standorten eines Jugendzentrums erweitern. Mit ihrem Wunsch, unter einem ganz anderen Tagesordnungspunkt über diesen Antrag zu beschließen, sorgte Böhnert-Tank für Irritationen. Letztlich wurde der Antrag mit den Stimmen von SPD und Grünen angenommen.